- Gravīna [2]
Gravīna, 1) Giovanni Vincenzo, geb. 1664 zu Roggiano in Calabrien; wurde 1698 Professor der Rechte in Rom, gab der Gesellschaft der Arkadier Gesetze u. st. 1716; er schrieb außer juristischen Schriften auch die Trauerspiele Palamedes, Andromeda, App. Claudius, Papinian u. Serv. Tullius, Vened. 1740; Werke, Lpz. 1737. 4) Carlo, Herzog von G., geb. 1747 in Neapel, natürlicher Sohn des Königs Karl III.; ging mit Karl nach Spanien, nahm Seedienste, zeichnete sich bei der Unternehmung gegen Algier, unter Barcello, aus u. deckte dann mit zwei Fregatten die Küste Spaniens gegen die Anfälle der Barbaresken. 1793 befehligte er eine Division der Flotte unter dem Admiral Domgara u. machte die Expedition gegen Toulon mit. Er rettete 1794 das Schloß Rosas, welches von den Franzosen angegriffen war, u. wurde dafür zum Contreadmiral ernannt, gerieth 1795 einige Zeit in Ungnade u. saß selbst gefangen, befehligte aber 1802 die Flotte, welche mit den Franzosen Domingo wieder nehmen sollte, war dann 1804 spanischer Gesandter in Paris u. commandirte 1805 die spanische Flotte in der Schlacht von Trafalgar. Er starb an den dort empfangenen Wunden 1806.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.