- Gömör
Gömör, 1) (G. Varmegye), Kreis des Verwaltungsbezirks Kaschau (Ungarn), zwischen den Kreisen Liptau, Zips, Abauj-Torna, Borsod, Heves, Neograd u. Sohl; 73 QM., 160,000 Ew., Ungarn, Slowaken, Deutsche; gebirgig durch Zweige der Karpaten, nur eben an den Flüssen; durch eine Gebirgskette, in welcher die Berge Hrona, Tresznik, Czigan u. Sztudena stehen, wird er in einen nordwestlichen (zum Flußgebiet des Gran) u. südöstlichen Theil (zum Gebiet des Sajo [Theiß]) geschieden; die Hauptflüsse sind der Hernad, Gölnitz, Gran, Sajo, Rima; Producte: Getreide, Tabak, Obst, Flachs, Wein, Käse; Rindvieh, Schafe, Schweine, Gold, Kupfer, Kobalt, Quecksilber, Magneteisenstein, Zinnober, Wismuth u. bes. Eisen, welches in vielen Bergwerken ausgebeutet u. in zahlreichen Eisenhämmern, Eisengießereien, Sensenfabriken etc. verarbeitet wird; auch Mineralquellen sind an vielen Orten vorhanden, Säuerlinge bei Kakova, Osgyan, Polonka etc., warme Quellen bei Jolsva, Királyi, Levart u.a. Orten; die Industrie liefert Eisenwaaren, viel Leinwand, Steingut, Leder, Wachskerzen, gutes Glas, Papier; der Religion nach sind die Einwohner römisch-katholisch u. evangelisch, wenige griechische Christen u. Juden; eingetheilt ist der Kreis in die Bezirke Rima-Brezo, Nagy-Röcze, Tornallja, Rosenau, Rimaszombat; 2) (Sajo-G.), Marktflecken darin am Sajo, evangelische Kirche, Tabak-, Obst- u. Weinbau; 1600 Ew. Dabei auf dem Schloßberge (Varhegy) früher das Schloß G, nach welchem der Kreis benannt ist, u. auf dem Gottesberge (Istenhegye) der heilige Brunnen (Szentkut), wo viele Gichtleidende Heilung suchen.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.