- Heyden [3]
Heyden, 1) Hans, Tonkünstler aus Nürnberg, st. 1613; erfand das Geigenclavicymbal u. beschrieb es unter dem Titel: Musicale instrumentum reformatum, 1610. 2) Johann vander H., geb. 1640 zu Yorkum, Landschafts- u. Perspectivmaler; st. 1712 in Amsterdam. 3) von H., geb. 1771, nahm früh russische Seedienste, stieg schnell zu den höheren Stellen, befehligte 1827 als Admiral die russische Flotte im Mittelmeere u. schlug vereint mit der französischen unter de Rigny u. der britischen unter Codrington die Schlacht bei Navarin mit (20. October 1827); er wurde aber später abberufen u. st. als Militärgouverneur zu Reval 1850. 4) Friedrich August v. H., geb. 1789 zu Nerfken bei Heilsberg in Ostpreußen, nahm an den Feldzügen von 1813–15 als Freiwilliger Theil, wurde 1826 Regierungsrath u. später Oberregierungsrath in Breslau, wo er den 5. November 1851 starb; Novellist u. Dichter; er schr.: Renate (Drama), Berl. 1816; Konradin (Trauerspiel), ebd. 1819; Dramatische Novellen, Königsb. 1819, 2 Thle.; Dichtungen, ebd. 1826; Der Kampf der Hohenstaufen (Trauerspiel), Berl. 1828; Die Gallione (modernes Epos), Lpz. 1825; Reginald, Berl. 1831; Die Intriganten, 1840, 2 Bde.; Randzeichnungen (Novellen u. Erzählungen), 1841, 2 Bde.; Das Wort der Frau, 1843, 2. Aufl. 1849; Der Schuster von Ispahan, 1850; Die Königsbraut 1851. Für das Theater schrieb er noch: Album u. Wechsel (Schauspiel); Die Modernen (Lustspiel), u.a., gesammelt unter dem Titel: Theater, 1842, 3 Bde. Seine Gedichte nebst einem seine Biographie enthaltenden Vorworte gab Th. Mundt heraus, Lpz. 1852.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.