Hänfling

Hänfling

Hänfling (Linaria Cuv.), Abtheilung aus der Gattung Fink, Schnabel vollkommen kegelförmig, doch stumpf u. kurz; fressen Sämereien. Arten: a) Gemeiner H. (Blut-H., Rothbrüstiger H., Fringilla cannabina, F. linota), Stirn, Scheitel u. Brust roth, Unterbrust braunroth, Hals u. Nacken aschgrau, Kehle u. Vorderhals weiß u. braungefleckt, Schwanz- u. vordere dgl. Schwungfedern schwarz; Weibchen hat nichts Rothes; wechselt nach dem Alter das Kleid (im ersten Jahre Grau-, Weiß-, Mehl-H., Lerchengeschoß, im zweiten Gelb-, Stein-, Berg-H.), hat viele Varietäten (grau, gelb, weiß, schwarz etc.), Strichvogel, in Europa, Nordamerika, Südrußland, singt flötenartig, mit hellrauschenden Tönen (Krähen), pfeift auch Melodien nach (was, wiewohl selten, auch Weibchen lernen), deshalb beliebter Stubenvogel (vergl. Abrichten der Vögel), lockt gäcken, gäcken, nistet in Hecken, Weinbergen; b) Leinfink (Flachsfink, L. vulgaris, Fringilla linaria), oben braun, dunkler gefleckt, über die Flügel zwei weiße Streifen, Brust u. Scheitel roth, in Nordeuropa in Sümpfen u. Fichtenwäldern, geht nach Erlensamen, nistet auf der Erde, oft in großen Zügen in Deutschland, schmeckt gut; von ihm ist der Aberglaube, er sei im Sommer eine Maus, im Winter ein Vogel (daher Mausevogel); c) Gelbschnabel (L. flavirostris), im hohen Norden; d) Bengali (Bengalist, Bengale, L. bengalus, F. bengalus), grau, mit blauem Schwanz, Bauch u. Bürzel u. purpurner Halfter; e) Getigerter Bengali (Bengalischer Sperling, Rubinbengali, Amandava, L. amandava), braun mit rothen Punkten, Schnabel roth, Kopf u. Brust feuerroth, mehrere Federn an den Seiten u. der Brust weißspitzig, setzen sich, auch in Gefangenschaft, alle auf ein Stängelchen, das Männchen singt das ganze Jahr hindurch den Gesang[961] der Fitis; saufen u. fressen viel (Hirsen u. dgl.); gesucht, noch theuer; f) Brand-H. (Lin. flammea Gmel.), braun, unten scharlach- od. rosenfarbig, Scheitel ebenfalls scharlach; im Norden Europas, kommt selten nach Deutschland; g) Granatfink (L. granatina), braun, mit hellblauem Bürzel u. Steiß u. violetten Backen, Schwanz u. Kehle schwarz, in Afrika u. Indien. Vgl. Finke:


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Hänfling — Sm erw. fach. (14. Jh.), mhd. henfelinc Hybridbildung. Der Vogel ist danach benannt, daß er sich gern vom Hanfsamen ernährt.    Ebenso nschw. hämpling. deutsch s. Hanf …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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