- Jouy [2]
Jouy (spr. Schui), Victor Joseph Etienne de J., geb. 1764 in Jouy en Josas, wurde Soldat, machte den Feldzug 1791 als Adjutant des Generals O'Maran mit; floh, als dieser 1794 hingerichtet wurde, nach der Schweiz, kehrte nach dem Sturz Robespierres nach Frankreich zurück u. diente als Chef des Generalstabes in der Armee von Paris. Wegen politischer Verbindungen zwei Mal verhaftet, nahm er 1797 den Abschied, bekleidete dann eine höhere Administrativstellung in Brüssel, legte aber auch diese bald nieder u. widmete sich darauf ausschließlich der Literatur. Louis Philipp ernannte ihn später zum Bibliothekar des Louvre. Er st. den 3. Septbr. 1846 in St. Germain en Laye Über seine Gefangenschaft mit Jay 1822 u. die dort gemeinschaftlich geschriebenen Werke, s.u. Jay. Er schr. die Opern: La Vestale (componirt 1820 von Spontini), Les Bajaderes, Les Abencerrages, Ferd. Cortez (von Spontini componirt), mehrere Vaudevilles; die Trauerspiele: Tippo-Saib, Par. 1813; Sylla, 1821; Belisar, 1825; die Romane: Hermite de la Guiane, Par. 1816, 3 Thle.; Hermite de la Chaussée d'Antin, ebd. 1817, 5 Thle.; Franc-Parleur, ebd. 1821, 2 Thle; Hermite en Province, ebd. 1819–26, 12 Thle.; Hermite rodeur ou Observ. sur les moeurs et usages des Anglais et des Français au commencement du 19me siècle, ebd. 1819; Hermite en Italie, ebd. 1824, 3 Thle.; Etat act. de l'industrie franç., ebd. 1821; Morale appliquée à la polit., ebd. 1822, 2 Thle.; Oeuvres complètes, Par. 1823–28, 28 Bde. Mehrere seiner Schriften sind ins Deutsche übersetzt; er war auch Mitherausgeber der Biogr. des contemporains.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.