- Padus [1]
Padus (bei den Ligurern Badincus, jetzt der Po), Fluß Oberitaliens, entsprang auf den Cottischen Alpen am Vesula, strömte Anfangs südlich, dann östlich durch Gallia cisalpina, welches er in Gallia cispadana u. G. transpadana theilte, u. nahm viele Flüsse auf; links: Clisius, Duria, Stura, Orgus, Sessites, Novaria, Ticinus, Olonna, Lambrus, Addua, Sarius, Ollius, Mincius; rechts: Tanarus, Odubria, Varusa, Trebia, Tarus, Parma, Gabellus, Scultenna, Renus, Silarus, Saternus etc. Er war, namentlich im Frühjahr durch die Schneeschmelze, sehr wasserreich u. trat weit hin aus, war auch bis weit hinauf von der Mündung schiffbar. Bei Trigaboli theilte er sich in zwei Arme, den Padŏa, den nördlichen u. Hauptstrom, u. den Olano (Volano), den südlichen, dessen Mündung einen sichern Hafen bildete; j. Po di Volano; nach And. floß er in sieben Mündungen zwischen Altinum u. Ravenna ins Adriatische Meer; diese Mündungen waren meist gegrabene Kanäle u. waren von Süden nach Norden: a) Padusa, früher Messanicus u. bis Ravenna Augusta fossa genannt, jetzt verschwunden; b) Vatrenus (Eridanum ostium od. Spineticum ostium), der südliche Arm selbst; j. Po di Primaro, seine Mündung bildete einen Hafen, Vaterni portus, j. Porto di Primaro; c) Caprasiae ostium, j. Porto Interito di Bell'Occhio; d) Ostium Sagis, j. Porto di Magnavacca, beide eigentlich Ausflüsse der Sümpfe an der Küste, von den Tuskern angelegt; dann folgte e) die Mündung des genannten Olano; f) die Mündung des Hauptstroms, in vielen kleinen Ästen (Carbonaria ostia); g) Fossae (Fossiones Philistinae), Kanäle, durch welche der P. mittelst des Tartarus mit der Athesis verbunden war. An den Mündungen bildeten sich durch den häufigen Austritt Sümpfe (Septem maria). Seit Scylax identificirten die Griechen den mythischen Eridanus (s.d.) mit dem Padus.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.