- Lakonĭka [1]
Lakonĭka (Lakedämon, jetzt Tzacoula, auch Bracco di Maina, a. Geogr.), die südöstliche Landschaft des Peloponneses, begrenzt von Argolis, Arkadien, Messenien, dem Messenischen u. Lakonischen Meerbusen u. dem Myrtoischen Meere, betrug etwa 86 QM. mit 200,000 Ew. zur Zeit der Blüthe. L. war ein rauhes Gebirgsland; im Westen erstreckte sich der Taygetos, das höchste Gebirge des Peloponneses, von Norden nach Osten, in ihm der Berg Derrhion, an welchem die Straße nach Messenien vorüberführte; weiter südlich lag das Gebiet Taleton, welches in das Vorgebirg Tänaron auslief. Der östliche Gebirgshang Parnon (Berge Barbosthenes, Euas, Olympos, Thornax) fand seine Fortsetzung im Zarex u. endigte im Vorgebirg Malea. Auch gegen Norden hin schlossen Gebirgshöhen das Land ein, durch welche drei Pässe hereinführten. In der Mitte des Landes dehnte sich in einem Flächeninhalt von etwa 20 QM. das große u. fruchtbare Thal des Eurotas aus, welcher der Hauptfluß des Landes war; die Ebene Leuke lag westlich von Epidauros Limera. Außer dem Eurotas mit seinen Nebenflüssen Önus, Gorgylos, Knakion, Tiasa u. Phellia sind von Küstenflüssen der Smenos, Skyras, Pamisos u. Chörios zu erwähnen. Vorgebirge: Thyrides, Tänaron, Artemision, Onugnathos, Malea, Minoa; Malea u. Tänaron schlossen den Lakonischen Meerbusen mit dem Böotischen Busen ein. Producte: Futterkräuter, Waldungen, Ziegen, Wild, Jagdhunde, Purpurschnecken, Eisen, Marmor, Kalksteine. Die ältesten Einwohner des Landes waren Achäer u. Leleger; dann wanderten Dorier ein, welche das herrschende Volk wurden. Die unterworfenen Einwohner bestanden als Periöken fort u. hießen Lakedämonier, während sich die Dorier Spartiaten nannten. Städte des Landes waren außer der Hauptstadt Lakedämon od. Sparta noch Gerenia, Leuktra, Tänaron, Psamathus, Gythion, die Hafenstadt von Sparta, Epidauros, Zarax mit Hafen, Prasiä, Karyä, Sellasia, Amyklä, die Veste Glympia, Geronthrä etc.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.