- Lepelletier
Lepelletier, 1) (L. de St. Fargeau [spr. Lepelletieh d'Säng Farschoh]), Louis Michael, geb. 1760 in Paris; war Oberpräsident beim Parlament in Paris, wurde 1789 Deputirter des Adels bei den Etats généraux u. eifriger Anhänger der Revolution; 1790 Mitglied des Comité für Criminaljustiz, versuchte er vergebens die Abschaffung der Todesstrafe durchzusetzen, stimmte dennoch für den Tod des Königs u. wurde deshalb 20. Jan. 1793 von einem königlichen Gardisten erstochen. Seine emzige achtjährige Tochter adoptirte der Convent im Namen der Nation, er selbst wurde im Pantheon beigesetzt. 2) Felix L., Graf von St. Fargeau, Bruder des Vorigen, geb. 1769, war anfangs Gegner der Revolution, aber seit der Ermordung seines Bruders eifriger Jacobiner, war 1796 in die Verschwörung Babenfs verwickelt, wurde nach dem Attentat auf Bonaparte (24. Dec. 1800) nach Italien verbannt, während der Hundert Tage dagegen in die Deputirtenkammer berufen u. proclamirte dort Napoleon als Retter des Vaterlandes. 3) Felix L., Baron d'Aulnay (spr. dt Onäh), Verwandter der Vor., geb. 1782; war unter dem ersten Kaiserreiche Präfect, wurde 1849 Mitglied der Legislative u. st. 1855. 4) Octav. L. d'Aulnay, Neffe des Vor.; wurde nach dem Staatsstreich vom 2. Dec. 1851 in die Legislative gewählt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.