- Limpurg
Limpurg, 1) vormalige Reichsgrafschaft im Fränkischen Kreise, erst im Besitze desalten Freiherrengeschlechtes der Schenken von Limpurg, welche sich in die Linien Gaildorf u. Speckfeld theilten Nach dem Erlöschen des Gaildorfischen Manns stammes (1690) u. des Speckfeldischen Mannsstammes (1713), u. nach mannigfachen Erbtheilunger zerfiel die Grafschaft, von welcher Württemberg bereits ein Drittheil erworben hatte, zu Ende der 18. Jahrh. in sieben Landestheile, behauptete aber doch ihre politische Selbständigkeit bis zur Auflösung des Deutschen Reiches, wornach sie 1806 vollends ganz unter württembergische Hoheitkam. Als einzelne Theile der ehemaligen Reichsgrafschaft bestehen unter dem Namen derselben noch fort: L.-Gaildorf, zu Sitz u. Stimme in der Ersten Kammer berechtigte standesherrliche Gemeinschaft in den Oberämtern Gaildorf u. Welzheim des württembergischen Jagstkreises, deren Besitzer die Grafen von Pückler-Limpurg sind: L.-Gschwend, Standesherrschaft[386] im Oberamte Gaildorf des württembergischen Jagstkreises, deren Besitzer der Fürst von Solms-Braunfels ist; L.-Michelbach, Standesherrschaft im Oberamte Gaildorf des württembergischen Jagstkreises, deren Besitzer der Fürst von Löwenstein-Wertheim (von der Freudenberger Linie) ist; L.-Oberroth u. L.-Waldeck, welche eine zu Sitz u. Stimme in der Ersten Kammer berechtigte standesherrliche Gemeinschaft in dem ebengenannten Oberamte Gaildorf bilden, im Besitze der Grafen von Waldeck-Pyrmont u. der Grafen von Ysenburg-Büdingen-Meerholz. 2) (Ober-L.), Ruinen der Stammburg der Grafen von Limpurg, bei Hall im württembergischen Jagstkreis; 3) (Unter -L.), Vorstadt von Hall, welche früher ein eigenes, den Grafen von Limpurg gehöriges Dorf bildete u. 1541 an die Stadt Hall verkauft wurde. Vgl. Prescher, Geschichte u. Beschreibung der Reichsgrafschaft L., Stuttg. 1789, 2 Bde.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.