Patentholz

Patentholz

Patentholz (Bielefeldsche fibröse Platten), neuerdings aus London eingeführte Masse, welche das Holz in seiner Verwendung als Bau- u. Nutzholz ersetzen soll. Die chemische Analyse zeigte als seine Bestandtheile ein Eisensalz, Gyps, ein Wasserglas, zerkleinerte Perlmutterschalen, Mennige, Leinöl, Pflanzenfaserstoff u. thierischen Hornstoff. Das P. ist demnach eine mit Öl gefirnißte rohe Pappe, welche mit ihrem gleichen Gewichte erdiger Stoffe gemischt u. durch einen starken Druck zur Dichte des Holzes zusammengepreßt ist; es ist nicht feuergefährlich, leitet Wärme u. Schall schlechter als Holz; ist durchaus gleich dicht, ohne Knorren u. Astlöcher, nicht schwerer als Mahagony, doch sehr hart u. dauerhaft; es läßt sich leicht verarbeiten, auch gut poliren u. anstreichen; es schwindet nicht unter dem Einfluß von Druck od. Witterungseinflüssen; durch Wasser wird es zwar weich, so daß es sich biegen u. formen läßt, doch bleibt es zäh u. fest u. ist weder dem Trockenmoder, noch der Fäulniß, noch dem Wurmfraße ausgesetzt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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