- Pfalz [3]
Pfalz, 1) (sonst Rheinkreis), Kreis in Baiern, auf dem linken Ufer des Rheins, sonst Departement Donnersberg, mit Theilen von Niederrhein u. Saar; grenzt an preußisches, hessisches, badisches u. französisches Gebiet; 107,87 QM. u. (1858) 595,129 Ew.; das Land ist durch den von Süden gegen Norden gehenden Vogesenzweig Haardt (mit den Spitzen Donnersberg 2102 Fuß, Kalmit 2077 Fuß, Bacheetskopf, Höchersberg 1596 Fuß, Blosküll 1782 Fuß, Oselkopf) gebirgig, hat viele Waldungen, die Flüsse: Rhein (mit Lauter, Erl, Queich, Speierbach, Reh, Fuchs, Eis, Pfrim), Blies, Glan (mit Lauter u.a.); ausgezeichneten Wein- u. Ackerbau (bes. Roggen u. Spelz), ferner Tabak, Obst, Gemüse etc., bringt außer dem Vieh Bienen, Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Quecksilber u. Steinkohlen, hat bedeutende Industrie (es bestehen z.B. gegen 50 Tabaksfabriken) u. noch stärkeren Handel, bes. mit Wein, Tabak etc. Der Kreis wird von der Pfälzischen Ludwigsbahn (Ludwigshafen-Bexbach) mit Zweigbahnen nach Zweibrücken u. Speier, von der Pfälzischen Maximiliansbahn (Neustadt a.d.h.-Weißenburg) u. einen Theil der Hessischen Ludwigsbahn (Ludwigshafen-Mainz) durchschnitten u. in. 12 Landcommissariate, jedes mit mehren Cantonen, getheilt; Hauptstädte: Speier (Sitz der Regierung) u. Zweibrücken (Sitz des Apellationsgerichts). Vgl. Riehl, Die Pfälzer, Stuttg. 1857; Weiß, Die malerische u. romantische Rheinpfalz, Neustadt a.d.h. 1857; A. Becker, Die P. u. die Pfälzer, Lpz. 1858; 2) (Pfalzgrafenstein), Schloß auf einer Rheininsel bei Kaub, s.d.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.