Pitschaft

Pitschaft

Pitschaft, 1) Johann Jakob Adolf, geb. 1783 in Mainz, studirte Medicin, wurde 1829 Stadtphysikus in Baden, später auch badenscher Hof- u. Medicinalrath u. st. 1848; er schr.: Unterricht über die weibliche Epoche, Schwangerschaft, das Wochenbett u. die physische Erziehung der Kinder in den ersten Jahren, Heidelb. 1812; Medicinisches Familienbüchlein, ebd 1812; Der Arzt als Rathgeber u. Hausfreund, ebd. 1817; Über die äußerliche Anwendung des kalten Wassers in hitzigen Fiebern, 1823; Über die Asiatische Cholera, 1831; Die Heilquellen u. das Klima Badens, 1831, u. übersetzte die Aphorismen des Hippokrates, 1825, 2 Thle. 2) Joh. Baptist, geb. 1786 in Mainz, wurde 1814 Substitut des Staatsprocurators in Zweibrücken, 1816 Generaladvocat in Mainz beim höchsten Gerichtshof in Rheinhessen, 1818 Rath in diesem Gericht, 1837 Vicepräsident, 1840 Präsident u. Chef der Magistratur für Rheinhessen, leitete den Bau des Doms, regelte die Verhältnisse der dortigen jüdischen Gemeinde u. zeichnete sich als Landtagsdeputirter aus. Er schr.: Sendschrift an die deutsche Bundesversammlung zur Wahrung der Rechte des Mainzer Universitätsfonds auf einen großen Theil seiner von den Bundestruppen occupirten Eigenthums, Mainz 1836. 3) P., Bruder des Vorigen, geb. um 1789 in Mainz, war früher österreichischer Offizier u. wurde reisender Philosoph; er stellte zum Besten der Armen freie Vorträge u. Declamatorien an, trug langen Bart u. schwarzen Talar u. wohnte in einem Fasse; 1822 kam er als P. der Unaufhaltsame von Mainz nach Frankfurt, 1825 nach Hannover, Leipzig, Dresden etc. u. st. 1833 im Irrenhause.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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