Raa

Raa

Raa (lat. Antenna), diejenigen Segelstangen, welche quer am Maste hängen u. in ihrer Mitte an demselben befestigt sind. In der Mitte sind die Raaen dicker u. nehmen nach den Enden zu ab. Die beiden äußersten Enden heißen die Nocken (lat. Cornua, gr. Akrokerala). Die Raaen sind von Tannenholz, u. nach dessen Güte richtet es sich, wie dick sie sein müssen. Ihre Länge bestimmt sich nach der Breite der Segel, zu denen sie gehören; die Nocken ragen aber über das Segel hinaus. Wenn die Dicke einer R. so beträchtlich ist, daß sie nicht aus einem einzigen Baum gemacht werden kann, so setzt man sie aus zwei, drei od. vier Stücken zusammen, wie es bei den unteren Raaen der Kriegsschiffe fast immer der Fall ist. Die Zusammensetzung geschieht in ähnlicher Weise, wie bei den Masten, doch sind die Zähne, welche ineinander gefügt werden sollen, gewöhnlich trapezoidisch. Die unteren Raaen u. die Marsraaen werden bei günstigem Winde noch durch die schiebbaren Leesegelspieren verlängert. Die Raaen bekommen ihre Namen von den Segeln, welche sie tragen. Auf einem dreimastigen fregattisch zugetakelten Schiffe heißen sie folgendermaßen: Große R., welche das Großsegel trägt; Große Marsraa, trägt das Großmarssegel; Große Bramraa, Große Oberbramraa, Fockraa, Vormarsraa, Vorbramraa, Obervorbramraa (Voroberbramraa), welche sämmtlich in gleicher Weise benannte Segel tragen; Baginraa, trägt gar kein Segel, sondern dient nur die Schooten des Kreuzsegels zu spannen u. hängt deshalb an dem Besahnmast. Auf Schmacken, Kussen u. dgl. Fahrzeugen heißt Baginraa diejenige, an welche die Brefock geschlagen wird, wenn man vor dem Winde segelt; Kreuzraa, Kreuzbramraa, Oberkreuzbramraa, Blinde R., Oberblinderaa (Schiebblinderaa), Brodwinnerraa (Treiberraa), welche ebenfalls sämmtlich gleichbenannte Segel tragen; Leesegelraa, eine kleine R, woran ein Leesegel hängt; Lateinische R., bei den Italienern, Franzosen, Spaniern u. Portugiesen die Raaen der Galeeren, Schebecken, Tartanen etc.; sie stehen schräg am Mast u. tragen ein dreieckiges Segel. Die lateinischen Raaen u. Segel sind vorzugsweise auf dem Mittelmeere in Gebrauch. Den unteren Theil der R. nennen die Italiener Carro, den oberen Penna.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Raa IF — Råå IF Voller Name Råå Idrottsförening Gegründet 25. März 1921 Stadion Råå IP Plätze Liga …   Deutsch Wikipedia

  • Råå IF — Voller Name Råå Idrottsförening Gegründet 25. März 1921 Stadion Råå IP Plätze …   Deutsch Wikipedia

  • RAA — or Raa may refer to one of many thingsRAARAA is a three letter acronym that may stand for:* Recreation and Amusement Association, a system of brothels set up by the Japanese government for US occupation forces * Reductio ad absurdum *… …   Wikipedia

  • Raa — bezeichnet: Rah, ein segeltragender Bestandteil der Takelage eines Segelschiffs Raa (ރ), Buchstabe des Thaana Alphabets das Verwaltungsatoll Raa in den Malediven, siehe Nord Maalhosmadulu Siehe auch: RAA …   Deutsch Wikipedia

  • Raa — (Rahe), Segelstange, s. Takelung …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Raa — Raa, im Schiffbau, Rundholz, zur Befestigung und zum Ausspannen der Raasegel; s. Bemastung und Besegelung …   Lexikon der gesamten Technik

  • Raa — (Seew.), s. Rahe …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Raa — Raa, die quer am Maste hängende Segelstange …   Herders Conversations-Lexikon

  • Raa — 〈f. 18〉 = Rahe [ndrl. beeinflusste Schreibung für Rahe] …   Universal-Lexikon

  • RAA — the abbreviation of the Royal Academy of Arts …   Dictionary of contemporary English

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”