Raspel

Raspel

Raspel, Werkzeug zur Bearbeitung von Holz, Knochen, Horn, Stein etc., jedoch vorzugsweise zur Herstellung krummer Flächen dienend. Die R-n werden ähnlich wie die Feilen erzeugt (vgl. Feile III.) u. sind daher den Feilen auch ähnlich, unterscheiden sich aber dadurch von ihnen, daß ihr mit einem spitzigen Meißel (Raspelmeißel) hervorgebrachter Hieb aus vielen isolirt stehenden kleinen Eindrücken u. daneben zahnförmig in die Höhe stehenden scharfem Grath besteht. Man hat grobe u. seine, gerade u. krumme R-n. Die gröbsten R-n (zum Vorarbeiten) enthalten etwa 36, die feinsten (zum Glätten) bis 400, selten bis 1000 Zähne auf einen Quadratzoll Fläche. Man hat R-n von sehr verschiedener Größe (3–16 Zoll Länge) u. Gestalt; nämlich: a) flache R-n, meist nach dem Ende hin spitz u. auf den beiden schmalen Seiten mit einem einfachen groben Feilenhiebe versehen; die hierher gehörigen Absatzraspeln sind über die ganze Länge gleich breit u. auf einer schmalen Seite glatt, od. auf beiden mit einem einfachen groben Feilenhiebe versehen; die flachen Drechslerraspeln sind fast eben so dick als breit u. haben weder in der Breite noch in der Dicke eine Verjüngung; durch Abrundung der Kanten nähern sie sich den ovalen Drechslerraspeln; die Raspelfeilen haben nur auf einer Seite einen doppelten Feilenhieb; die Hufraspeln beim Beschlagen der Pferde gebraucht, meist mit doppeltem Feilenhieb, damit man sie gelegentlich auf die Hufeisen u. Hufnägel anwenden kann; die Bäckerraspel, auf der einen Fläche, so wie auf beiden schmalen Seiten, durchaus glatt, dient, wo geraspeltes Brod üblich ist, zum Abraspeln der Rinde; b) halbrunde R-n, zugespitzt u. im Querschnitte von der Gestalt eines größeren od. kleineren Kreisabschnittes; um auch die Kanten gebrauchen zu können, werden sie mit einem Meißel zahnartig aufgehauen, wodurch sie gleichsam die Beschaffenheit einer dicken Säge erhalten; c) Schuhmacherraspeln, theilweise mit grobem, theilweise mit feinem Hiebe versehen, u. entweder zur Hälfte flach, zur Hälfte halbrund, od. auf beiden Seiten durchaus der Breite nach etwas bauschig od. endlich auf einer Seite bauchig, auf der anderen flach; d) ovale Drechslerraspeln, im Querschnitte oval, auf dem mittleren, flachen Theile der schmalen Seite ohne Hieb; e) viereckige R-n, im Querschnitte quadratisch, auf allen vier Seiten gehauen u. auf allen vier Kanten gezahnt zugespitzt; f) dreieckige R-n, zugespitzt, im Querschnitt dreieckig, Hieb wie bei den viereckigen; g) Messerraspeln, ganz den Messerfeilen ähnlich, auf den schmalen Seiten mit einfachem Feilenhieb; h) Vogelzungenraspeln, zugespitzt u. mit zwei bauchigen Flächen, welche entweder gleiche Krümmung haben od. ungleich stark gekrümmt sind; i) runde R-u, im Querschnitte kreisrund, ringsum mit gewöhnlichem Raspelhiebe versehen, zugespitzt; k) Riffelraspeln, zur Ausarbeitung runder od. geschweifter Vertiefungen bestimmt, mehr od. weniger gekrümmt u. überhaupt von verschiedener Gestalt u. Querschnitt, bes. von Bildhauern gebraucht, dazu gehört die aufgeworfene R., die Kolbenraspel der Büchsenschäfter, von zungenförmiger Gestalt, ovalem Querschnitte u. rund aufgebogenem Ende u. m. a. Vgl. Raspelmaschine.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Raspel — (de) …   Kölsch Dialekt Lexikon

  • raşpel — RÁŞPEL, raşpele, s.n. Pilă de oţel cu una sau cu mai multe feţe, cu dinţi rari, folosită la prelucrarea lemnului, a tălpii, a pieselor metalice de duritate mică sau a pieselor nemetalice. [var.: ráşpă, ráşpilă s.f., ráşpil, ráşpăl s.n.] – Din… …   Dicționar Român

  • Raspel — mit Heft Die Raspel ist ein Werkzeug zur spanabhebenden Bearbeitung vor allem von Holz. Die Raspelzähne (Hiebe) der aus gehärtetem Stahl gefertigten Raspel ragen aus dem Blatt. Sie reißen deshalb bei der Schnittbewegung Holzspäne aus dem Material …   Deutsch Wikipedia

  • Raspel — Raspel, Werkzeug zur Bearbeitung des Holzes, Hornes etc., unterscheidet sich von der Feile nur durch den Hieb, der aus kleinen zahlreichen Spitzen besteht. Man verfertigt Raspeln wie Feilen; aber die zum Hauen dienenden Meißel haben eine durch… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Raspel — Raspel,die:⇨Reibeisen(1) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Raspel — Sf erw. fach. (16. Jh.) Stammwort. Rückbildung zu raspeln, das schon etwas früher nachweisbar ist und deshalb wohl als Iterativum zu raspen, ahd. raspōn sammeln, zusammensuchen aufzufassen ist. Dieses zu wg. * hresp a Vst. reißen in afr. hrespa,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Raspel — Reibeisen * * * Rạs|pel I 〈f. 21〉 1. Stahlwerkzeug, eine Art grober Feile zum Glätten von Holz, Horn, Kunststoff, Leder u. Ä. (HolzRaspel) 2. Küchengerät zum Raspeln II 〈m. 5; unz.〉 geraspelte Stückchen, Späne, bes. von Schokolade… …   Universal-Lexikon

  • Raspel — This unusual name is of early medieval German origin, and has two possible interpretations. Firstly, it may be a metonymic occupational surname for a maker of files, rasps, derived from the Middle High German Raspel , rasp. Job descriptive names… …   Surnames reference

  • Raspel — raspeln: Das seit dem 16. Jh. bezeugte Verb ist eine Iterativbildung zu dem heute veralteten raspen »scharren, kratzen«, mhd. raspen, ahd. raspōn »an sich reißen, raffen«, das zu dem untergegangenen starken Verb ahd. hrespan »zupfen, rupfen«… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Raspel — der Raspel, (Oberstufe) kleines Stück, das beim Zerkleinern mit einem Küchengerät mit scharfkantigen Löchern entsteht Beispiel: Sie hat die Kokostorte mit Überzug aus Schokolade versehen und mit Raspeln verziert. die Raspel, n (Oberstufe)… …   Extremes Deutsch

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