Rhamnin

Rhamnin

Rhamnin, C23H11O (?), wird aus den grünen Beeren von Rhamnus catharticus dargestellt, indem man dieselben mit Wasser auskocht. Aus der siedenden Lösung scheidet sich beim Erkalten das R. aus, welches durch Umkrystallisiren aus siedendem Alkohol gereinigt wird. Es krystallisirt in blumenkohlartigen, blaßgelben Massen, hat einen eigenthümlichen Geschmack, ist unlöslich in Wasser, leicht löslich in siedendem Alkohol; Schwefelsäure u. Chlorwasserstoffsäure lösen das R. mit gelber Farbe auf, durch Wasser wird das R. aus der Lösung unverändert wieder abgeschieden. In Kali ist es mit gelber Farbe löslich; die Lösung besitzt einen süßen Geschmack. Chevreul fand in den sogenannten persischen Beeren (s. Rhamnus) das Rhamnusgelb (s.d.); Kane stellte aus den, vor der Reise gesammelten Beeren einen Farbestoff, das Chrysorhamnin, u. aus den braunen Beeren das Xanthorhamnin dar. Preisser betrachtete beide Farbestoffe als Modificationen eines farblosen krystallinischen Körpers, welchen er R. nannte.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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