- Rudbeck
Rudbeck, 1) Olav, geb. 1630 zu Westeräs in Schweden, studirte Medicin, bes. Anatomie, entdeckte zu Leyden 1560 die lymphatischen Gefäße des Gekröses, wurde Lehrer der Botanik u. später Professor der Anatomie an der Universität Upsala, gründete den Botanischen Garten daselbst u. st. 1702; er schr. u.a.: Campus Elysii (der 2. Theil zuerst Upsala 1701, den 1. Theil, welcher 1702 zur Herausgabe bereit lag, verzehrte ein Brand; nur 3 Exemplare sollen erhalten geblieben sein; I. E. Smith gab 35 Abbildungen davon als Reliquiae Rudbeckianae, Lond. 1789, Fol., heraus); Exercitatio anat. exhibens ductus novos hepaticos aquosos et vasa glandularum serosa, Westeräs 1653, Leyden 1654 (welcher mehrere Controversschriften, bes. gegen Th. Bartholin, über die Priorität dieser Entdeckung folgten, vgl. Lymphatisches System); Atland (Atlantica) eller Manheim, vera Iapeti posterorum sedes et patria, Upsala 1675–98, 3 Bde., Fol. (worin er den Ursitz des Menschengeschlechts u. die Atlantis Platons in Schweden nachweisen wollte; ein nicht vollständiger 4. Bd. wurde in der gedachten Feuersbrunst bis auf wenige Exemplare vernichtet); 2) Olav, Sohn des Vorigen, geb. 1660 in Upsala, lehrte ebenfalls daselbst Anatomie u. Botanik, machte 1695 auf Veranstaltung der Regierung eine wissenschaftliche Reise nach Lappland u. st. 1740 in Upsala; er schr.: Nova Samoland (lat. u. schwed.), Upsala 1701, (nur der Anfang eines großen Werks von 7 Theilen[428] von welchem die späteren 1702 verbrannten); Ichthyologia biblica, 2 Thle., ebd. 1705–22; Specimen usus linguae gothicae in emendandis et illustrandis obscurissimis s. scripturae locis, ebd. 1777, u. m.; 3) Olav, geb. 1750, st. 1797; er schr. die komischen Epopöen Boråsiade, Stockh. 1776, n. Ausg. 1820, u. Néré, ebd. 1784.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.