- Rum-Ili
Rum-Ili (d.i. Römerland, Rumellen, Romanien), 1) das ganze Gebiet der Europäischen Türkei, welches im Norden durch den Balkan u. dessen westliche Fortsetzung von Bulgarien u. Türkisch-Serbien geschieden, im Westen von Albanien begrenzt u. gegen Süden u. Osten vom Ägäischen Meere, dem Hellespont, Marmarameer, Bosporus u. Schwarzen Meer bespült wird u. das alte Thracien, sowie Theile von Albanien u. Macedonien umfaßt; etwa 1400 QM. mit 24 Mill. Einw. Gegenwärtig ist das Gebiet in die Ejalete Edirné, Uskup, Selanik u. R.-I. getheilt; 2) das Ejalet R.-I. (Monastir) besteht aus dem mittleren Albanien u. einem Theile Macedoniens, grenzt östlich an die Ejalets Uskup u. Selanik, südlich an das Ejalet Janina, westlich an das Meer u. nördlich an das Gebiet der unabhängigen albanesischen Stämme; meist ein wildes Bergland, von zahlreichen Flüssen bewässert, welche ihm jedoch meist nur mit dem Oberlaufe angehören, hat den großen Ochridasee, welchem der Schwarze Drin entfließt, ist sehr waldig, doch in den Thälern fruchtbar, bringt namentlich viel Tabak, Wein, Öl, Baumwolle; die Bewohner sind im Westen Albanesen, im Osten Bulgaren (Slawen); Hauptstadt: Monastir, Vgl. Hadschi Chalfa, R. u. Bosna, aus dem Türkischen übersetzt von I. von Hammer, Wien 1812; Grisebach, Reise durch R., Gött. 1841.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.