Sander [2]

Sander, 1) Anton, geb. 1556 in Antwerpen, war Almosenier u. Secretär beim Cardinal de la Cueva, hierauf Canonicus zu Ypern u. st. 1664 in Mecheln; er schr.: Brabantia sacra et profana, Antw. 1664, Fol.; Chorographia sacra Brabantiae, Brüssel 1659, Fol.; Flandria illustrata, Köln 1641, 2 Bde., Fol.; Hagiologium Flandriae, Antw. 1625; De scriptoribus Flandriae, ebd. 1625; etc. 2) Levin Christian, geb. 1756 in Itzehoe, war 1779–83 Lehrer an dem Erziehungsinstitut zu Dessau, wurde 1800 Lehrer am Seminar zu Kopenhagen u. st. 1819 daselbst als Secretär der Generalwegbaucommission; er schr. Trauerspiele u. übersetzte aus dem Dänischen: Müller, Über die Ächtheit der Asalehre u. den Werth der Snorronischen Edda, Kopenh. 1811; u. Über den Ursprung u. Verfall der isländischen Historiographie, ebd. 1813; Nyerups Wörterbuch der Skandinavischen Mythologie, ebd. 1816; Auswahl altdänischer Heldenlieder u. Balladen, ebd. 1816. 3) Nikolas, geb. 1760 zu Köndringen in Baden, bekleidete erst mehre Pfarr- u. Schulstellen, wurde 1791 Professor u. 1798 Director am Lyceum in Karlsruhe u. 1803 Kirchenrath u. Mitglied der Generalstudiencommission; 1809 wurde er, nach Aufhebung des Oberkirchenraths, dem Ministerium des Innern beigegeben, war sehr thätig bei der 1821 erfolgten Union in Baden u. ordnete die kirchlichen Verhältnisse der zur Evangelischen Confession übergetretenen katholischen Gemeinden Mühlhausen, Lehningen u. Steinegg; er st. 1824 in Karlsruhe. 4) Heinrich, geb. 1810 in Nierstein im Großherzogthum Hessen, arbeitete seit 1829 als Rechtspraktikant, trat 1833 als Freiwilliger in griechische Dienste u. wurde Offizier; 1837 kehrte er nach Deutschland zurück u. wurde Districtseinnehmer u. Salzmagazinverwalter in Sprendlingen bei Kreuznach; er schr. u.a.: Maiglöckchen (Erzählungen u. Novellen), Mainz 1833; Mein Ausflug nach dem Parnasse (griechische Novelle), Athen 1836; Erinnerungen aus Hellas, Darmst. 1838; Erinnerungen eines ehemaligen griechischen Offiziers aus den Jahren 1833–37, Darmst. 1839; Athen u. seine Umgebungen, Mainz 1841; Gedenkbuch für die Veteranen aus der französischen Kaiserzeit, 1844; Leben u. Nachlaß von Isaac Maus, 2 Bde., 1845; Die Staats- u. Gemeindeverwaltung in dem Großherzogthum Hessen, 1851, 2. A. 1852.