Schlüssel

Schlüssel

Schlüssel, 1) das Werkzeug zum Schließen u. Öffnen eines Schlosses; nach der Einrichtung des Schlosses richtet sich die Einrichtung des zugehörigen S-s, s.u. Schloß. In der Heraldik haben S. die gewöhnliche Form, u. man muß außer der Stellung auch die Richtung des Kammes u. des Schließblattes angeben, oftmals sind auch die Ringe mehrer S. in einander geflochten. Die päpstlichen S., von denen der rechte golden, der linke silbern ist, werden in Gestalt eines Andreaskreuzes bald hinter den Schild, bald unter die Krone gestellt; 2) eisernes Werkzeug, womit die Stifte der Saiten bei Clavieren u. Harfen gedreht werden, um die Saiten zu stimmen; das untere uhrschlüsselartig inwendig vierkantige Ende wird auf die vierkantigen Stifte gesteckt, u. der S. an den oberen Querarmen umgedreht. Bei Clavieren ist gewöhnlich der Stimmhammer dazu eingerichtet; bei Harfen ist der S. nöthig, weil die Saiten nach Erforderniß der Tonart des Stückes in die halben Töne gestimmt werden müssen; 3) so v.w. Englischer S., s.u. Zahninstrumente; 4) Oberstück des Bergbohrers, ein doppelt gebogener Haken, womit dasselbe an das Mittelstück geschraubt wird; 5) (Mutterschlüssel, Schraubenschlüssel), Hebel, welcher über den Kopf einer Schraube od. einer Schraubenmutter gesteckt wird u. mit dessen Hülfe die Schraube od. die Mutter angezogen od. gelüstet wird; an Schraubenpressen bedient man sich gewöhnlich eines Doppelhebels; 6) der Querarm an der Ausstückelungsmaschine der Münze, s.d. C); 7) bei verschiedenen Blasinstrumenten, welche mit Klappen versehen sind, der an der Klappe befindliche od. mit denselben in Verbindung stehende metallene Stift, auf welchen man mit dem Finger drückt, wenn sich die Klappe schließen od. öffnen soll; 8) in Orgeln der Drahtstift in dem Stöpsel gedackter hölzerner Pfeifen, woran der Stöpsel in die Höhe gezogen od. niedergestoßen wird, um der Pfeife einen höheren u. tieferen Ton zu geben; 9) am elektromagnetischen Telegraph, s. Telegraph; 10) S. einer Stellung, sind Terrainpunkte, durch deren Besitz u. deren Festhalten man sich in Schlachten u. Gefechten ganze Terrainabschnitte öffnet u. erhält, das nächst gelegene Terrain beherrscht u. den Unternehmungen des Feindes kräftig entgegentreten kann; 11) Mittel etwas zu erkennen od. eine geistige Aufgabe zu lösen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Schlüssel — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Bsp.: • Ich kann meine Schlüssel nicht finden. • Und nimm einen Schlüssel mit, weil ich nach dem Film direkt ins Bett gehe. • Bitte gibt mir den Schlüssel für mein Zimmer …   Deutsch Wörterbuch

  • Schlüssel — Schlüssel, s. Schloß; in der Notenschrift das zu Anfang des Liniensystems gestellte Zeichen, das die Tonhöhe der Noten bestimmt (s. F Schlüssel und G Schlüssel) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Schlüssel [1] — Schlüssel, s. Schloß (auch Rechtliches, S. 873); über das Symbolische s. Schlüsselgewalt u. Schlüsselüberreichung; ein Teil des Hahns (s. d.); s. auch Telegraph und Geheimschrift …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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  • Schlüssel — Sm std. (8. Jh.), mhd. slüzzel, ahd. sluzzil, as. slutil, afr. sletel Stammwort. Instrumentalbildung zu schließen. Präfixableitungen: ver , entschlüsseln. ✎ Kluge (1926), 48; Röhrich 3 (1992), 1370 1372. deutsch s. schließen …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Schlüssel — 1. Den Schlüssel zur Ehre darf man nicht verborgen. Die Russen: Es gibt kein Schloss für die Ehre, wenn man nicht selber den Schlüssel hat. (Altmann VI, 495.) 2. Der alte Schlüssel schliesst am besten. – Frischbier2, 3248. 3. Der Schlüssel, den… …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Schlüssel — Diverse Schlüssel Zwei gleiche Schlüss …   Deutsch Wikipedia

  • Schlüssel — Etwas unter seinem Schlüssel haben: Macht über etwas besitzen. Die Redensart ist biblischer Herkunft. Bei Mt 16, 19 verheißt Jesus dem Jünger Petrus die Schlüsselgewalt: »Und ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben«. Der Schlüssel wurde… …   Das Wörterbuch der Idiome

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