Schraffrung

Schraffrung

Schraffrung (v. ital. sgraffiare), 1) (Schraffirte Zeichnung), die Weise durch dicht neben einander gemachte Parallellinien od. durch sich kreuzende Striche den Schatten der Gegenstände od. auch auf Plänen die Abhänge vorzustellen, s.u. Kupferstechen A); 2) (fr. Hachure). die Weise auf nichtfarbigen Wappen die Tincturen (heraldischen Farben) mittelst Strichen in verschiedenen Richtungen od. Punkten darzustellen, u. zwar Silber (Weiß) ohne S., Gold (Gelb) durch Punkte, Roth durch senkrechte Striche, Blau durch wagrechte Striche, Grün durch schräge Striche von rechts nach links, Schwarz durch rechtwinkelig sich kreuzende Striche u. Purpur durch schräge Striche, von links nach rechts. Die Erfindung dieser Schraffirungsweise eignete sich der Franzose Marc Vulson de la Colombière (in seinem Recueil de plusieurs pieces et figures d'armoiries. Par. 1639) zu, obgleich sie schon früher von Jak. Franckquart (in Pompa funebris Alberti Pii Austriaci, Brüssel 1623, Das. 16) u. von Silvester de Petra Santa (in Tesserae gentilitiae. 1638) angewendet vorkommen. Zu obigen S-n fügte Rink in Altorf noch die Bezeichnung für Naturfarbe durch in einander geschobene Zacken u. für Eisenfarbe durch sich schneidende Diagonalen, u. in England mit denen für Schwarzgelb gleichfalls durch sich schneidende Diagonalen u. Lobfarbe (Orange-, Pommeranzenfarbe) durch senkrechte Linien, welche von Schräglinien durchkreuzt werden; jedoch sind diese wenig gebräuchlich geworden. Vor der Anwendung der S. bezeichnete man die verschiedenen Farben durch die Planetenzeichen od. durch Buchstaben, Ziffern etc. so Gold durch g, Silber durch w, Roth durch 1, Blau durch 6, Schwarz durch 5 Striche, Grün durch ein Blatt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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