Schreckenstein [2]

Schreckenstein [2]

Schreckenstein (Roth von S.), ein zu dem schwäbischen Uradel gehöriges Geschlecht, welches seit der Mitte des 16 Jahrh. auch der freien Reichsritterschaft in Schwaben incorporirt war, den seit der Mitte des 14. Jahrh. vorkommenden Beinamen von Schreckenstein von einem gräflich Helfensteinschen Lehen, dem Burgstall S., führt u. seit dem 18. Jahrh. mit dem reichsfreiherrlichen Prädicat erscheint: gegenwärtig besitzt es die Grundherrschaft Billafingen im badenschen Seekreise. 1) Johannes, war Fürstbischof in Breslau u.st. 1506. 2) Johann Ferdinand, wurde unter dem Namen Honorius Fürstabt in Kemoten u.st. 1785. 3) Freiherr Ludwig, geb. 16 Nov. 1789, trat 1809 in die sächsische Cavallerie ein, nahm als Offizier im Regiment Zastrow Theil an der Schlacht von Borodino u. machte nach der Rückkehr aus Rußland den Freiheitskrieg mit. Nach dem Frieden trat er in preußische Militärdienste über; hier zum Generallieutenant aufgestiegen, bekleidete er Juni bis Septbr. 1848 das Amt des Kriegsministers, wurde dann 1849 in Baden gegen die Aufständischen verwendet, begleitete in den folgenden Jahren den jetzigen Kronprinzen Friedrich Wilhelm auf dessen Reisen u. erhielt sodann als General der Cavallerie das Commando des siebenten Armeecorps u.st. am 30. Mai 1858 in Münster. Er schr.: Die Cavallerie in der Schlacht an der Moskwa am 7. Septbr. 1812, Münster 1858. Jetziger Chef ist: 4) Freiherr Maximilian, Bruder des Vor., geb. 1794, ist badenscher Geheimerath u. war Hofmarschall der Großherzogin Stephanie. 5) Freiherr Karl, Neffe des Vor. u. Sohn des 1838 verstorbenen Freiherr Karl, geb. 1823, ist württembergischer Rittmeister a. D., zweiter Vorstand u. Archivdirector des Germanischen Museums in Nürnberg u. seit 1852 mit Philippine geb. Freiin von Hornstein-Biethingen vermählt; sein Sohn Rudolf ist 1859 geboren.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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