Sedum

Sedum

Sedum (S. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Crassulaceae-Sedeae, 10. Kl. 5. Ordn. L.; Kelch fünftheilig, fünfblättrige Blumenkrone, 10 Staubgefäße, fünf unterweibige Schuppen, fünf Pistille, aus denen eben so viele vielsamige Balgkapseln werden. Die Wurzel ist stark, ästig u. vielköpfig u. treibt im Herbste neue Schößlinge (Telephium), od. sie ist dünn, der Stängel einzeln, einfach od. von der Basis an in Äste getheilt, ein- od. zweijährig (Cepaea), od. die Wurzel treibt einen Rasen von kriechenden Stämmchen u. aufstrebenden Stängeln, die beblätterten nicht blühenden Äste sind ausdauernd, die mit Blüthen einjährig (S. genuinum); Arten: S. acre (Mauerpfeffer), mit ästigem, halb liegendem, Rasen bildendem, einige Zoll hohem Stängel, gelben Blumen, eirunden, ungestielten, stumpfen, fleischigen, dachziegelförmig stehenden, scharf pfefferartig schmeckenden Blättern, welche sonst, als Herba sedi minoris officinell, frisch zerquetscht, gegen Krebs u. bösartige Geschwüre angewendet wurden; häufig auf Mauern, Felsen, trockenem, sandigem Boden; S. sexangulare, dem vorigen sehr ähnlich, aber des scharfen Saftes entbehrend, mit sechsreihig dachziegelförmigen Blättern; S. telephium (Fettehenne), mit abwechselnden, zerstreuten, eiförmigen, flachen, stumpfen, gesägten, fleischigen Blättern, welche als kühlendes Mittel äußerlich angewendet werden, knolliger, weißer, fleischiger Wurzel, weißgelblichen, in Doldentrauben stehenden Blüthen (Radix et herba telephii s. crassulae majoris), auf Mauern, trockenen Hügeln; S. purpureum, dem vorigen sehr ähnlich, mit purpurfarbenen Blüthen; S. reflexum (Tripmadam), an Felsen, Mauern, mit pfriemenförmigen, zerstreuten Blättern, gelben Blüthen; Küchenkraut; S. rupestre, dem vorigen ähnlich; S. album, mit cylindrischen, stumpfen, stiellosen, fleischigen Blättern, weißen Afterdolden; S. anacampseros, mit keilförmigen Blättern, rothen, auch weißen Doldentrauben, auf Alpen, felsigen Gebirgen, als Herba anacampserotis gegen Scorbut angewendet, sämmtlich heimisch u. wie Portulak als Suppen- u. Salatkräuter, zum Theil auch als Zierpflanzen zu benutzen; im Alterthum galt es als Mittel verlorne Liebe zurückzubringen, S. aizoon, mit lanzettförmigen, gesägten Blättern, gelben Afterdolden; S. populifolium, mit flachen, herzförmigen, gestielten Blättern, weißen u. röthlichen Doldentrauben, ästigem strauchartigem Stängel, beide in Sibirien; S. caeruleum, blaublühend, in Nordafrika, Sibirien etc., sämmtlich Zierpflanzen; S. rhodiola (sonst Rhodiola rosea), mit einfachem, blättrigem Stängel, in Enddoldentrauben stehenden Blumen, dicker, fleischiger, ästiger, an ihrem oberen, aus der Erde hervorragenden Theile kleine Stängel treibender Wurzel, welche Knollen trägt, auch getrocknet einen Rosengeruch verbreitet, scharf zusammenziehend schmeckt, als Breiumschlag gegen Kopfweh, bösartige Geschwüre, innerlich gegen Scharbock, u. in Grönland als Nahrungsmittel angewendet, sonst als Radix rhodia officinell.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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