- Segesta [2]
Segesta (a. Geogr.), 1) Stadt in Liguria; j. Sestri; 2) (Egeste, Ägeste), Stadt auf der Nordseite Siciliens, östlich vom Berge Eryx, am Simois u. Scamander; soll von Troern nach der Zerstörung Trojas, nach And. von den Gefährten des Philoktetes unter Ägestos gegründet sein. S. war in fortwährende Streitigkeiten mit den Nachbarstädten verwickelt, namentlich mit Selinus, u. gab dadurch Veranlassung zu dem unglücklichen Zuge der Athener gegen Syracus; Agathokles, König von Syracus, eroberte 307 v. Chr. die Stadt, mordete einen Theil der Bewohner u. verkaufte die anderen als Sklaven u. ließ die Stadt unter dem Namen Dikäopolis von Überläufern neu bevölkern. Nach dem Tode des Agathokles kehrte der Rest der alten Bevölkerung zurück u. ergab im ersten Punischen Kriege die Stadt an die Römer. S. hatte Lateinisches Recht, verschwand aber unter römischer Herrschaft bald, vielleicht zogen sich die Einwohner mehr nach dem Hafen (Egestorum portus, j. Castell a Mare). Berühmt waren die nahen warmen Schwefelquellen (Segestanae aquae, Pintianae aquae), beim j. Baida. Die Münzen enthielten das Bild der Diana, auf der Kehrseite einen Hund. Ruinen von S. (eines Theaters, eines Tempels) 19 Miglien von dem j. Alcamo; 3) (Segestica), so v.w. Siscia (in Pannonien).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.