Seyffarth

Seyffarth

Seyffarth, 1) Woldemar, geb. 1795 in Weißenfels, war bis 1822 Advocat in Leipzig, verwaltete dann die Gerichte von Lauenstein bis 1828, reiste bis 1832, lebte mehre Jahre in London u. dann in Dresden; er schr.: Meine Reisetage in Deutschland, Frankreich, Italien u. der Schweiz, Lpz. 1832, 4 Thle.; Bunte Briefe, Altenb. 1833, 2 Thle.; Andronikos, Lpz. 1834, 3 Thle.; Dick Brown, Stuttg. 1835; 29 Federstriche aus England, Altenb. 1839; Briefe aus London, ebd. 1841–1842, 2 Thle. 2) Gustav, geb. 13. Juli 1796 in Übigau; studirte seit 1815 Theologie u. Philologie in Leipzig, habilitirte sich 1823 daselbst, wurde Vesperprediger bei der Universitätskirche u. 1825 Professor der Philosophie u. Archäologie; seit 1826 machte er eine fast dreijährige Reise in Süddeutschland, Italien, Frankreich, England u. Holland; 1855 legte er seine Professur nieder u. ging nach Nordamerika. Er schr.: De pronunciatione vocalium graec., Lpz. 1823; Über die ursprünglichen Laute der hebräischen Buchstaben, ebd. 1824; De sonis literarum graec., ebd. 1824; gab heraus Spohn's De lingua et literis veterum Aegyptiorum, ebd. 1825 ff., 2 Bde.; De hieroglyphica Aegyptiorum scriptura, ebd. 1825; Rudimenta hieroglyphices, ebd. 1825; Beiträge zur Kenntniß der Literatur etc. des alten Ägyptens, 1. Heft; Bemerkungen über die ägyptischen Papyrus auf des königlichen Bibliothek in Berlin, ebd. 1825; Systema astronomiae Aegyptiacae quadripartitum, ebd. 1833, 4 Hefte; Alphabeta genuina Aegyptiorum et Asianorum, 1840; Die Grundsätze der Mythologie u. alten Religionsgeschichte, Lpz. 1843; Über das Geburtsjahr Christi, ebd. 1846; Berichtigung der römischen, griechischen, persischen, ägyptischen, hebräischen Geschichte u. Zeitrechnung, ebd, 1855; Grammatica aegyptiaca; Gotha 1855; Übersetzung von theologischen Schriften der alten Ägyptier nach den Turiner Papyrus, ebd. 1855. In der Hieroglyphenschrift folgte er dem Syllabarprincip, dessen Vertheidigung ihn mit Champollion, Brugsch u.a. Ägyptologen in mehrfache Streitigkeiten verwickelte.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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