- Steinheil
Steinheil, 1) Baron Wladimir, geb. 1783, bekannt in der literarischen Welt unter dem Pseudonym Tridetschny, st. 2. Oct. 1862 in Petersburg. 2) Karl August, geb. 12. Oct. 1801 zu Rappoltsweiler im Elsaß, studirte in Königsberg Astronomie, wurde 1832 Professor der Physik u. Mathematik an der Universität in München u. Conservator der mathematischen Sammlungen des Baierischen Staats; er trat 1849 als Sectionsrath u. Vorstand des Departements für Telegraphie im Handelsministerium in österreichische Dienste, kehrte aber 1852 als Ministerialrath u. technischer Beirath im Handelsministerium nach München zurück, wo er auch wieder Conservator der mathematischen Sammlungen wurde. Er organisirte das österreichische Telegraphenwesen u. gründete den Deutsch-Österreichischen Telegraphenverein, 1851 wurde er vom Schweizer Bundesrath zur Organisation des Telegraphenwesens in die Schweiz berufen u. gründete 1855 eine Optisch-Astronomische Anstalt in München. Ferner ist S. auch der Erfinder des Prismenkreises, des Astrographen (s.d.) u. der sogenannten Steinheilschen Bierprobe (s.u. Bierbrauerei IV.), sowie er auch als der wissenschaftliche Begründer der Elektromagnetischen Telegraphie zu betrachten ist. Er schr.: Über Telegraphie, bes. durch galvanische Kräfte, München 1838; Beschreibung u. Vergleichung der Galvanischen Telegraphen Deutschlands, ebd. 1850; Über quantitative Analyse. durch physikalische Beobachtungen, ebd. 1851; Über das Bergkrystallkilogramm, ebd. 1851; Copie des Mètre der Archive, ebd. 1851; Über die Bestimmung des Berechnungs- u. Zerstreuungsverhältnisses verschiedener Medien, ebd. 1851; Rectification des Gehaltmessers der optischen Bierprobe, Wien 1852.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.