Succinanilid

Succinanilid

Succinanilid (Anilosuccinamid), C16 H8 NO2, entsteht durch Erhitzen von bernsteinsaurem Anilin, wobei 2 Äquiv. Wasser austreten. Wird Bernsteinsäure mit Phenylamin bis zum Schmelzen erhitzt, so scheidet sich Wasser aus, welches mit dem Überschuß von Anilin entweicht. Die erstarrte Masse, welche aus S. u. Succinanil besteht, wird mit siedendem Wasser behandelt, welches den letztern Körper auflöst, während der erstere in graulichen Schuppen zurückbleibt. Man reinigt durch Krystallisation aus Alkohol. Es bildet kleine Nadeln, ist unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol u. Äther. Schmelzpunkt 220°. Unter dem Einfluß schmelzenden Kalihydrats verwandelt es sich wieder in Anilin u. Bernsteinsäure. Succinanil, C20 H9 NO4 (Anilosuccinimid), krystallisirt aus Alkohol in schönen, langen Nadeln, ist unlöslich in kaltem Wasser, löslich in siedendem Wasser, Alkohol u. Äther, schmilzt bei 155° u. erstarrt beim Erkalten zu einer strahligen Masse, welche sich unverändert destilliren läßt. Succinanilsäure (Anilosuccinamidsäure), C20 H11 NO6, entsteht durch Behandeln von Succinanil mit verdünntem Ammoniak u. Alkohol; sie krystallisirt aus der siedenden Lösung in glänzenden Blättchen, welche durch Umkrystallisiren aus Alkohol gereinigt werden. Sie ist in kaltem Wasser sehr wenig, in siedendem Wasser, in Alkohol u. Äther leicht löslich, röthet Lackmus, schmilzt bei 157° u. erstarrt beim Erkalten zu einer strahligen Masse. Bei stärkerem Erhitzen verwandelt sie sich unter Ausscheidung von 2 Äqu. Wasser in Succinanil. Durch Schmelzen mit Kalihydrat entwickelt sich Anilin, während berusteinsaures Kali zurückbleibt.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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