- Tauern [1]
Tauern (von dem keltischen Taur, d.h. Hochgebirge), 1) die Kammeinsenkungen zwischen den Bergmassen in den Ostalpen, über welche in der Regel Pässe führen, mit einem Tauernhause, einer Art Hospiz, versehen; 2) (die Hohen T.), ein 18 Meilen langer u. 6 Meilen breiter Gebirgszug der Norischen Alpen zwischen der oberen Salzach u. oberen Drau, vom Brenner bis Gmünd am Lieferbach mit Schneefeldern u. Gletschern (Kees genannt) bedeckt; heißt bis zum Ahren- u. Krimlerachenthale die Zillerthalergruppe (mit der Hohen Wand, 9000 Fuß, Löffelspitz 10,495 F., Katzenkogl 8728 F.). An diese schließt sich mit dem 8749 F. hohen Krimierlauern, von welchem östlich die 9502 F. hohe Dreiherrnspitze steht, die Venedigergruppe bis zum Valberbach, Tauern- u. Islbach mit dem 11,622 F. hohen Venediger. Östlich über dem Tauernthal folgt die Glocknergruppe mit dem 11,911 F. hohen Großglockner u. den Kammeinsenkungen Valbertauern (7500 F., zwischen Isel- u. Salzachthale), Kaisertauern (8045 F., zwischen Kaiser- u. Stubachthal), Heiligenblütertauern (8280 F.) u. Raurisertauern (4867 F., zwischen dem Möll- u. dem Fusch- u. Rauriserthale), Korn- od. Hochtauern (8189 F., zwischen dem Seethal u. Gastein), Malnitzertauern (7500 F.). Bis zum Gasteinerthal erstreckt sich die Goldberggruppe mit dem 10,920 F. hohen Hochnarr, dem 8752 F. hohen Rauriser Goldberge etc. u. dem Übergang über den 7751 F. hohen Malnitzertauern in das Möll- u. Drauthal nach Spital; 3) (Radstädter- u. Rottenmannertauern), Fortsetzung des Gebirgszugs der Hohen T. zwischen der obern Mur u. Enns mit dem Tappenkar (5214 F), Rothhorn (7504 F.), Radstädter T. (5500 F., Paß von Radstadt nach St. Michael u. von hier durch den Hochfeldpaß nach Spital), Hochgolling (9045 F.), Hohenwarth (7455 F.), Großbösenstein (7730 F.), Rottenmanner T. (5600 F., Paß über Judenburg nach Klagenfurth).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.