Thorĭum

Thorĭum

Thorĭum, chemisches Zeichen Th, Atomgewicht 59,5 (H = 1), 744 (O. = 100), von Berzelius im Thorit (s.d.) entdecktes seltenes Metall; wird durch Erhitzen von Chlorthoriumdampf mit Natrium od. Kalium dargestellt; ist ein dunkelgraues, schweres Pulver, gleicht dem Aluminium sehr, oxydirt sich weder in kaltem noch in heißem Wasser. An der Luft erhitzt, verbrennt es mit glänzendem Licht zu Thorerde; Salzsäure löst es unter Wasserstoffentwickelung ziemlich leicht, Schwefelsäure u. Salpetersäure greifen es wenig an. Verbindungen des T-s: A) Mit Sauerstoff: Thoriumoxyd, Thorerde, ThO, findet sich im Thorit, Pyrochlor, Orangit u. Monazit; wird nach Berzelius aus dem Thorit auf folgende Weise erhalten: man löst das gepulverte Mineral in Salzsäure auf, entfernt die Kieselerde durch Eindampfen u. Wiederauflösen in saurehaltigem Wasser u. das Blei u. Zinn durch Einleiten von Schwefelwasserstoff in die Flüssigkeit; das Filtrat wird mit Ammoniak gefällt, der Niederschlag, welcher Thorerde neben Eisen, Mangan u. Uran enthält, in verdünnter Schwefelsäure aufgelöst u. die Flüssigkeit abgedampft, wobei sich wasserhaltige schwefelsaure Thorerde ausscheidet; man wäscht dieselbe sorgfältig aus, trocknet u. glüht sie; es bleibt dann reine Thorerde zurück. Dieselbe ist weiß, hat ein specifisches Gewicht von 9, me, löst sich nicht in Salzsäure, wogegen die durch Glühen des oxalsauren Salzes gewonnene Thorerde in Salzsäure löslich ist. Mit Säuren bildet sie Salze, welche meist farblos sind, zusammenziehend schmecken u. in der Hitze leicht zerlegt werden; aus den Auflösungen fällt Ammoniak Thorerdehydrat, welches im Überschuß des Fällungsmittels unlöslich ist; kohlensaure Alkalien geben einen weißen Niederschlag von kohlensaurer Thorerde. B) Mit Chlor: Chlorthorium, ThCl, durch Erhitzen eines Gemischs von Thorerde mit Kohle in Chlorgas erhalten, sublimirt in glänzenden Krystallen, zerfließt an der Luft, löst sich in Wasser unter Erhitzung; wasserhaltiges Chlorthorium erhält man als krystallinische Masse beim Eindampfen einer Auflösung von Thorerde in Salzsäure. Mit Chlorkalium bildet das Chlorthorium eine leicht lösliche Verbindung. C) Mit Fluor: Fluorthorium, entsteht bei der Einwirkung von Flußsäure auf feuchtes Thorerdehydrat, ist in Wasser u. Flußsäure unlöslich. D) Mit Schwefel verbindet sich das T. zu Schwefelthorium beim Erhitzen in Schwefeldampf; es ist dunkelgelb; Salpetersalzsäure verwandelt es in schwefelsaure Thorerde.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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