Tinius

Tinius

Tinius, Johann Georg, geb. 1764 bei Stanko in der Niederlausitz, wurde Pfarrer zu Poserna bei Weißenfels, erwarb sich eine traurige Berühmtheit durch seine Leidenschaft für Bücher, welche ihn verleitete am 8. Febr. 1813 die Wittwe Kunhard in Leipzig zu ermorden; er wurde zwar überwiesen, gestand aber nicht u. wurde durch Erkenntniß vom 26. März 1814 seines Amtes entsetzt u. zu 18jähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, welche in dritter Instanz auf 10 Jahre herabgesetzt wurde. Er lebte, nachdem er diese ausgestanden hatte, in der Landesarmenanstalt in Zeitz, verließ dieselbe 1841, zog zu Verwandten nach Mittenwalde u. starb 1848 in dem Spritzenhause zu Gräbendorf bei Mittenwalde, wo er Nachts eine Herberge gesucht hatte. Er schr.: Jakob Andreas Brenneckes (vorgeblich) biblischer Beweis, daß Jesus nach seiner Auferstehung noch 27 Jahre leibhaftig auf Erden gelebt, geprüft von J. G. T., Zeitz 1820; Der jüngste Tag, ebd. 1836.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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