- Tonne [1]
Tonne, 1) ein Faß, bes. wenn es größer ist als ein Eimer; 2) ein Faß von bestimmter Größe als Maß für trockne u. flüssige Dinge gebraucht; für Bier machen in Sachsen 2 T-n 1 Viertel, 4 T-n 1 Faß, 1 T. gewöhnlich 105 Kannen, an manchen Orten nur 90 Kannen od. 4 Achtel; in der Mark Brandenburg sind 2 T-n = 1 Faß u. 1 T. = 4 Ähmchen od. 96 Quart; in Berlin 110 Quart; in Westfalen ist 1 T. = 27 Vierteln od. Stübchen od. 108 Kannen; in Köln ist 1 T. – 160 Viertel od. 640 Maß; in Hannoverist 1 T. = 24 Stübchen od. 96 Quartier; für Öl u. Landwein hält in Sachsen 1 T. 100 Kannen. Vorzüglich in Niederdeutschland ist die T. ein Getreidemaß, welches in Ostfriesland zu 2 Scheffel od. 4 Verps gerechnet wird. Eine T. Häringe wird zu 1000–1200 Stück gerechnet; vgl. die geographischen Artikel der deutschen Länder u. größern Handelsstädte. Eine T. Steinkohlen enthält 12 Cubikfuß sächsisch (21/2 T. = 1 Karren); 3) Maß zum Ausmessen des Schiffsraums, wird 42 Cubikfuß od. 2000 Pfund gerechnet; 4) eine T. Wasser rechnet man gewöhnlich zu 5 Cubikfuß; 5) im Leinsamenhandel so v.w. 21/2 Berl. Scheffel; 6) Feldmaß, in Niederdeutschland ein Stück Feld, auf welches 1 T. Roggen ausgesäet wird; 7) eine T. Goldes, 100,000 Kronenthaler, Reichsthaler od. Gulden, je nachdem in einem bestimmten Lande gewöhnlich gerechnet wird; 8) (Seew.), so v.w. Bake 1); 9) eine Art horizontale Wasserräder; 10) die Wasserschnecken, welche von Windmühlflügeln in Bewegung gesetzt werden; 11) (Glash.), die Sandsteinplatten, aus welchen der Herd des Schmelzofens besteht; 12) hölzernes, viereckiges, mit Eisen beschlagenes Gefäß, dient zur Förderung aus den Schachten. Es ist größer als der Kübel u. wird deshalb durch Göpel gefördert. Die untere Seite heißt die Bauch- od. Schleppseite (Bauchwand); 13) s. Tun.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.