- Venusmuschel
Venusmuschel (Venus), 1) nach Linné Muschelgattung; die Lippen des äußeren Randes beider Schalen liegen an der Vorderseite über-, im Schlosse stehen drei Zähne dicht neben- u. die beiden Eckzähne laufen schräg aus einander. Die hierher gehörigen Arten sind in folgende Gattungen theils aufgestellt, theils eingereiht worden: Venus, Crassina, Cytherea, Capsa, Petricola u.a., welche mehr od. weniger Anerkennung gefunden haben; 2) bei Lamark sind zu V-n diejenigen Arten gerechnet, welche im Schlösse drei kleine genäherte, seitlich auseinander gehende Zähne haben; die Schalen sind oft nur wenig gewölbt; schwimmen häufig mit offenen Schalen im Meere herum. Das Band läßt oft hinter den Wirbeln einen elliptischen Eindruck, welchen man den Namen Vulva od. Rückenschild gegeben, u. vor demselben findet sich ein Eindruck, welchen man Anus od. Lunula genannt hat; Arten: Eigentliche V. (Stachelige V., V. Dione). mit fast herzförmiger quergefurchter, purpurröthlicher, am Rücken gestachelter Schale; schön u. beliebt, zumal wenn die Dornen nicht zerbrechen sind; von Amerika; Riesenvenusmuschel (V. gigantea, (Cytherea g.), eiförmig, graulich, mit vielen braunen od. bläulichen, abgebrochenen Strahlen, sehr groß; von Ceylon; Beschriebene V. (V. literata, V. castrensis, Alphamuschel), eiförmig, etwas eckig, sein in die Quere gefurcht, braun linirt u. gefleckt; aus Indien; Handelsmuschel (Peak, V. mercenaria), mit dicker, schwerer, herzförmiger, glatter, etwas[441] gestreifter, am Ende gekerbter Schale, aus dem violetten Theile machen die amerikanischen Indianer ihre Denkschnüre (Wampum), sie kauen aber auch das Thier auf ihren Reisen aus; V. chinone, V. tigrina, V. trigonella u. m. a. Vgl. Römer, Untersuchung des Molluskengeschlechts Venus, Kass. 1857.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.