Montesiōre [2]

Montesiōre [2]

Montesiōre, Sir Moses, einer der reichsten Bankiers von London, Abkömmling einer jüdischen Familie aus Portugal, hat sich durch die Unterstützung seiner Glaubensgenossen u. die reichen Stiftungen zu Gunsten derselben bekannt gemacht. Die Judenverfolgung in Syrien 1840 veranlaßte ihn zu einer Reise dahin, wobei er u. And. von Cremieux begleitet wurde. Er führte bei Mehemed Ali, Vicekönig von Ägypten, später vor dem Sultan in Constantinopel die Vertheidigung der fälschlich Angeschuldigten mit Erfolg. Im Mai 1846 ging er nach Petersburg, um sich bei dem Kaiser zu Gunsten der polnischen Juden zu verwenden, verfehlte jedoch hier seinen Zweck. Da er dreimal Palästina besucht u. dort die unglücklichen Zustände der jüdischen Bevölkerung kennen gelernt hatte, so veranstaltete er in den Jahren 1852, 53 u. 54 unter seinen Glaubensgenossen u. reichen Geschäftsfreunden in England, Amerika u. Australien Geldsammlungen u. ging im Sommer 1855 nach Constantinopel, wo er durch großherrlichen Ferman die Erlaubniß erhielt, in Jerusalem ein jüdisches Hospital zu gründen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Montesiōre [1] — Montesiōre 1) Flecken in der päpstlichen Legation Forli; 2500 Ew.; 2) Flecken in der päpstlichen Delegation Fermo; 2060 Ew …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Montesiōre — Montesiōre, Sir Moses, jüd. Philanthrop, geb. 28. Okt. 1784 in Livorno, gest. 25. Juli 1885 in Ramsgate, trat durch Heirat in verwandtschaftliche Beziehungen zu dem Rothschildschen Haus und machte 1829 eine Reise nach dem Orient, über die er in… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”