Waldāi

Waldāi, 1) (Mons Alaunus, Wolchonskij-Wald, Wolchonskij-Gebirge), eine Hügelgruppe im russischen Gouvernement Nowgorod, an der Grenze von Twer, welche sich westlich an den uralisch-baltischen Landrücken, der das arktische vom Mittlern Rußland scheidet, anschließt. Die Hügellandschaft bildet das Quellgebiet der Wolga u. die Wasserscheide zwischen Kaspischem Meer u. Ostsee. Selten erheben sich die sanftgeformten Höhen mehr als 300 F. über die von Seen u. Sümpfen erfüllten Thalgründe, u. sie culminiren mit der Popowa Gora (1030 F.). Sandstein, Kalk, schwarzer u. rother Thon mit Zwischenlagen von Thoneisenstein u. Steinkohlenflötzen machen die Bestandtheile aus. Granitblöcke liegen auf der Oberfläche zerstreut. Zum großen Theil sind die Höhen noch mit Wald bedeckt; 2) Kreis im russischen Gouvernement Nowgorod; hügelig, waldig, reich an Wässern, indem es allein 188 Seen gibt, worunter der W. (s. unten) u. Ushinskoe Osero; 3) Hauptstadt hier, auf der Höhe des Gebirgs u. am See W.; 3 Kirchen, Armenhaus, Waisenhaus, Glockengießerei, viel Radmacher u. Töpfer, Handel mit Vieh; W. ist berühmt durch seine schönen Mädchen u. guten Brezeln (Baraschki); 4000 Ew.; 4) See dabei, 8 Werste lang, 4 breit, trägt eine Insel mit einem berühmten Wallfahrtskloster, dem Iwerskoe Monastyr (darin eine Bibliothek).