- Acajou
Acajou (spr. Akaschu), 1) Pflanzengattung, nicht allgemein anerkannt, s. Anacardium; 2) Anacardium occidentale L. (Caschunuß- od. Elephantenlausbaum), 10 Fuß hoher, gerader Baum in Brasilien, hat kleine, gelbröthliche Afterdoldenblüthen u. nierenförmige Früchte, auf birnähnlichem, fleischigem Fruchtboden sitzend; sein herber Saft soll als specifisches Mittel gegen die Wassersucht dienen u. zum Punsch benutzt werden. Das Holz, Acajouholz (in England weißes Mahagony) wird in Blöcken, Balken etc., glatt, gemasert,[67] gewässert etc., zu seinen Tischlerarbeiten benutzt. In Frankreich versteht man unter Acajouholz (Acajou d'Afrique) ein dem Mahagonyholze ähnliches Holz, welches sich ziemlich schwerverarbeitet u. in 1–3 Fuß dicken u. 6–7 Fuß langen Stücken in den Handel kommt. Der Baum, von dem dieses A-holz stammt, ist unbekannt; es kommt aus Senegambien. In den Früchten sind die Acajounüsse (Elephantenläuse), welche zwischen 2 Schalen einen weißen, süßlichen Kern, u. einen dunkelrothen, scharfen, blasenziehenden Schleim, Acajou-Harz, enthalten, sonst officinell. In dem Pericarpium der A-nüsse findet sich a) Anacardsäure, C44 H30 O5 + 2 HO, eine weiße, krystallinische Masse, die bei 26° schmilzt, ohne Geruch ist, schwach aromatisch, später brennend schmeckt u. auf der Haut keine Blasen hervorbringt. Sie löst sich in Alkohol u. Äther; beide Lösungen reagiren sauer; b) das Cardol, C42 H31 O4, ein gelbes, öliges Liquidum, das unlöslich in Wasser, löslich in Alkohol u. Äther ist, ist ein blasenziehendes Mittel. Das Acajougummi ist zweierlei: a) gummiähnliche Substanz, die aus dem Stamme von Anacardium occid. L. abfließt, kommt in unregelmäßigen, gelben, gegen das Licht gehalten oft irisirenden Stücken in den Handel; nach Trommsdorf soll es ein Gemenge von gewöhnlichem Gummi mit Bassorin sein; b) das Gummi, das aus dem Gummi- od. Acajoubaum ausfließt u. dem Kirschgummi ähnlich ist.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.