- Bonald
Bonald, 1) Louis Gabriel Ambroise, Vicomte de B., geb. 1760 in Monna der Milhaud in Guyenne, war Oberpräsident der Administration des Departements Aveyron. Anfangs den Revolutionsideen zugethan, wurde er schon 1790 ein eifriger Gegner derselben; emigrirte 1791 als Royalist, kämpfte unter dem Emigrantencorps u. lebte nachher in Heidelberg; wurde, unter Napoleon zurückgekehrt, 1808 Rath bei der Universität, nach der Restauration Mitglied der Deputirtenkammer, wo er zu den entschiedenen Ultramontanen gehörte; 1823 wurde er Pair von Frankreich, zog sich aber nach der Julirevolution 1830 von den Staatsgeschäften auf sein Schloß zu Monna zurück, wo er 1840 st. Er schr.: Théorie du pouvoir polit. et rel., 1796 3 Bde.; Législation primitive considérée dans les derniers temps, 1802, 2. Ausg. 1821, 3 Bde.; Recherches philos. sur les premiers objets des connaissances morales, 1818, 2 Bde.: Mélanges littér., polit. et philos., 1819, 2 Bde.; Sur la liberté de la presse, 1826; De la famille agricole, 1826; Oeuvres, Par. 1817–19, 12 Bde. 2) Louis Jacques Maurice de B., Sohn des Vor., geb. 1787 in Milhaud, war früher Generalvicar von Chartres u. Coadjutor des Cardinals Fesch im Erzbisthum Lyon, wurde 1823 Bischof von Puy, 1840 Feschs Nachfolger als Erzbischof von Lyon u. Cardinal. Er ist ein heftiger Gegner des öffentlichen Unterrichtswesens.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.