- Decken [1]
Decken, über einen Gegenstand etwas ausbreiten, um denselben dadurch zu verbergen od. zu schützen, sowohl in eigentlichem als figürlichem Sinne: 1) den Meiler decken, mit Rasen u. Reisig belegen; 2) den Weinstock decken, niederlegen u. mit Erde zum Schutz gegen den Frostbelegen; 3) einen Damm, mit Stroh u. Schilfkrampen bekleiden; 4) den Zucker decken, den Boden des in Hüte gebrachten Zuckers mit einer Thonlage belegen, daß er gereinigt werde; 5) einen Ort decken, mit Truppen besetzen, od. auch sich so aufstellen, daß der Feind denselben nicht einnehmen kann, ohne die deckenden Truppen vertrieben zu haben; 6) sich decken, durch das Seitengewehr od. das Bajonnet parirend, gegen die Hiebe od. Stiche des Feindes sichern; 7) (Schachsp.), den König decken, s. u. Schachspiel; 8) (Jagdw.), das Deckgarn (s.d.) über die Hühner ziehen; 9) von mehrern Hatzhunden, ein Schwein festhalten; 10) vom Pferd, Kopf u. Hals hoch vor dem Reiter tragen; 11) (Hdlgsw.), sich decken, für verkaufte Waaren Zahlung od. sicheres Unterpfand auswirken; 12) bei Wechseln den Bezogenen für die geleistete od. zu leistende Zahlung durch Wiedererstattung sicher stellen; 13) (Math.), zwei Figuren decken sich, s. u. Congruent; 14) von Farben, s. Deckfarben; 15) (Freim.), die Loge decken, die Loge für einen Moment verlassen od. freiwillig aufhören, deren Mitglied zu sein.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.