Oblaten [1]

Oblaten [1]

Oblaten (v. lat. Oblati u. Oblatae, Dargebrachte, Geweihte), 1) Laienbrüder u. Laienschwestern, welche schon in ihrer Jugend dem Klosterleben gewidmet wurden; 2) Geistliche, welche ohne besonderes Gelübde ein gemeinsames religiöses Leben u. gemeinsame Hausordnung führen; 3) weltliche Leute, welche ihr Vermögen u. ihren Einfluß dem Kloster widmeten u. dafür das Kleid des Ordens tragen durften; 4) Congregation der O., ein von St. Karl Borromäus gegründeter Verein von Weltgeistlichen, die sich ihrem Bischofe in vollständigem Gehorsam zur Verfügung stellten, um nach seinem Gutdünken, wo es noth that, versendet u. verwendet zu werden; 5) O. der Sta. Francisca, Benedictinerinnen von der mildern Observanz, gestiftet um 1433 mit dem Hauptsitz in Rom; 6) Ordensgesellschaft der O., von Karl Joseph Eugen von Mazenod, Bischof von Marseille, gestifteter Orden, welcher 17. Febr. 1826 von Leo XII. u. später von Gregor XVI. bestätigt wurde, hatte Anfangs nur in Südfrankreich die Sorge für die Jugend, die Armen, Gefängnisse u. Spitäler zum Zweck, widmete sich aber nach der Revolution von 1848 der äußern u. innern Mission in ausgedehntem Maßstabe u. nannte sich Congregation der Missionarii oblati beatissimae Virginis Mariae sine labe conceptae. Diese Änderung billigte 1850 Papst Pius IX., bestätigte abermals den Orden u. ertheilte ihm große Vorrechte. Seitdem hat sich der Orden nicht nur in Frankreich sehr ausgebreitet, sondern hat auch Missionen nach England, Schottland, Irland, Nordamerika, Ceylon u. Natal (zu den Kaffern) entsendet. Auch im Nassauschen suchte die Gesellschaft sich auszubreiten, wurde aber 1858 verwiesen. Sie hat sich zum Zweck der Mission in Missionsprovinzen u. Vicariate getheilt, gleicht in vieler Hinsicht den Jesuiten u. hat auch dieselbe Moral; ihre Gelübde sind die des Gehorsams, der Armuth u. der Beharrlichkeit. Die Missionaroblaten tragen kein besonderes Costüm, ihr einziges Abzeichen ist ein kleines Crucifix, welches sie auf der Brust tragen; sie selbst aber erkennen sich an besondern Bewegungen.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Oblaten — (von lat. oblatum, „dargebracht“) bezeichnet folgende römisch katholische Ordensgemeinschaften: Oblaten (OMI), Oblati Mariae Immaculatae, die Missionare Oblaten der unbefleckten Jungfrau Maria, in Deutschland bekannt als Hünfelder Oblaten Oblaten …   Deutsch Wikipedia

  • Oblaten [2] — Oblaten, aus feinem Mehle gebackene Scheiben od. Tafeln; man hat O. zum Abendmahl (Hostien), s.u. Abendmahl; Tafeloblaten, welche der Conditor zur Unterlage für anderes Backwerk gebraucht od. zum Einhüllen schlecht schmeckender Pillen u. Pulver;… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Oblaten [1] — Oblaten (lat. Oblata, »Dargebrachtes«), aus ungesäuertem Weizenmehl und Wasser gebackene, dünne, flache Scheiben, die als Material für das Opferbrot (s. Hostien) der Messe und der Kommunion dienen. Sie haben ihren Ursprung aus den jüdischen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Oblaten [2] — Oblaten (Oblati) hießen in den Klöstern die Laienbrüder (Oblati) und Laienschwestern (Oblatae, vgl. Beaten) sowie alle Personen, die schon in ihrer Kindheit dem Klosterleben gewidmet wurden (Klosterkinder); endlich weltliche Leute, die ihr… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Oblaten — Oblāten (lat., »Dargebrachtes«, »Geopfertes«), dünne, aus ungesäuertem Weizenmehl gebackene Scheibchen als Unterlage für Konfekt etc., auch zum Briefverschluß; so genannt wegen der Ähnlichkeit der Zubereitung mit dem in der kath. und luth. Kirche …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Oblaten — Oblaten, die bekannten dünnen Blättchen aus Mehlteig, weiß und gefärbt. Man unterscheidet drei Hauptarten: 1) Tafeloblaten, von den Conditors zur Unterlage von Confect gewöhnlich angewendet; 2) Hostien (s. d.), in figurirten Formen gebacken, und… …   Damen Conversations Lexikon

  • Oblaten — (vom lat. oblata, Dargebrachtes, Dargebotenes, Geopfertes, heißen zunächst im gewöhnlichen Leben die bekannten, zum Briefversiegeln dienenden runden oder eckigen, ungefärbten oder gefärbten Scheiben, die man aus Waizenmehl, Leim oder Hausenblase… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Oblaten des hl. Franz von Sales — Wappen der Oblaten des hl. Franz von Sales. Der Wappenspruch „Tenui nec dimittam“ bedeutet: „Ich habe ihn erfasst und lasse nicht mehr los“. Das „V+J“ bedeutet „Vivat Jesus“ „Es lebe Jesus“ Die Oblaten des hl. Franz von Sales (kurz: Sales… …   Deutsch Wikipedia

  • Oblaten (OMI) — Der Orden Oblati Mariae Immaculatae (Ordenskürzel: OMI; lat. Oblaten der makellosen Jungfrau Maria) ist ein missionarischer Orden der katholischen Kirche und wurde 1816 vom heiligen Eugen von Mazenod gegründet. Die Mitglieder werden auch… …   Deutsch Wikipedia

  • Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria — Der Orden Oblati Mariae Immaculatae (OMI; lat. Oblaten der makellosen Jungfrau Maria) ist ein missionarischer Orden der katholischen Kirche und wurde 1816 vom heiligen Eugen von Mazenod gegründet. Die Mitglieder werden auch Oblatenmissionare oder …   Deutsch Wikipedia

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