- Funck
Funck, 1) Karl Wilh. Ferd. v. F., geb. 1761 in Wolfenbüttel; trat 1780 als Lieutenant in die sächsische Garde du Corps, nahm, Mißverhältnisse halber, 1785 seinen Abschied, trat jedoch 1791 als Rittmeister wieder in das neu errichtete sächsische Husarenregiment, kam 1805 als Major in den Generalstab, machte als Adjutant des Generals Zeschwitz den Feldzug von 1806 mit, begleitete den König nach Berlin u. den Minister des Auswärtigen, Graf Bose, nach Posen, um dort Frieden mit Frankreich zu schließen, wurde 1807 Obristlieutenant, Flügeladjutant, Oberst u. Generaladjutant, wohnte im Gefolge seines Königs dem Congreß von Erfurt 1808 bei, wurde 1809 Generalmajor u. Generalinspector der Cavallerie, begleitete den König nach Plauen u. Frankfurt a. M. u. ging zu Napoleon nach Wien. 1810 erhielt er eine Cavalleriebrigade, u. führte diese dem sächsischen Corps unter Reynier 1812 zu, wurde hier Divisionsgeneral der sächsischen Cavallerie, als der er sich im Russischen Feldzug auszeichnete, folgte dem König 1813 nach Böhmen, erhielt jedoch nach dessen Rückkehr keine Anstellung, sondern privatisirte in Wurzen. 1814 erhielt er vom russischen Gouvernement seinen Abschied, wurde jedoch nach des Königs Rückkehr 1815 aus der Gefangenschaft wieder angestellt. 1818 ging er mit diplomatischen Aufträgen nach London u. Paris u. privatisirte nun wieder zu Wurzen, wo er 1828 als königlich sächsischer Generallieutenant der Cavallerie starb. Napoleon hielt ihn für einen der ausgezeichnetsten Offiziere der sächsischen Armee. Er schr.: Geschichte Kaiser Friedrichs II., Züllichau 1792; Gemälde aus den Zeiten der Kreuzzüge, Lpz. 1821–1824, 4 Thle.; Erinnerungen aus dem Feldzuge des sächsischen Corps unter dem General Reynier im Jahre 1812, Dresd. 1830, u.a.m. 2) Johann Friedrich, geb. 1804 in Frankfurt a. M.; studirte Theologie in Heidelberg u. Jena, wurde Lehrer der niederländischen Gemeinde in Frankfurt a. M. bis 1830, dann politischer Schriftsteller. Seine Opposition gegen die deutschen Fürsten u. sein Antheil an dem Männerbunde veranlaßten seine mehrmalige Verhaftung u. Gefangenhaltung in Frankfurt a. m. u. 1834–37 auf dem Hardenberge bei Mainz. Außer mehreren politischen Zeit- u. Flugschriften (Eulenspiegel, Deutsche Volkshalle, Fackel, Zeitspiegel, Erbsteine, Scherz u. Ernst u.a.) schr. er: Das Candidatenwesen in Frankfurt a. M. 1775 u. 1830, Offenb. 1830; Ludwig der Fromme, Frkf. 1832; Gemeinfaßlicher Überblick der ältesten deutschen Geschichte, Offenb. 1834; 1793, Beitrag zur geheimen Geschichte der Französischen Revolution, Manh. 1843; 3) Zacharias, Pseudonym für Kunz; 4) (H. C.), Apotheker zu Gefrees in Oberfranken, st. 1839 u. gab Herbarien heraus: Kryptogamische Gewächse des Fichtelgebirges, Gefrees 1801–36; 39 Hefte getrockneter Kryptogamen, meist Moose; Moostaschenherbarium, 1820. Nach ihm ist die Pflanzengattung Funkia (s.d.) genannt 5) s. Funk.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.