Gedinge

Gedinge

Gedinge, 1) Vertrag, z.B. über den Preis einer Waare od. Arbeit; bes. 2) der Vertrag über eine gewisse Menge Steine od. Erz, welche um einen bestimmten Lohn, Gedingegeld, herausgearbeitet wird. Die Bergleute, welche solche Arbeit im Ganzen, Gedingearbeit, übernehmen, heißen Gedingehäuer; die dabei nöthigen Werkzeuge, Gedingegezähe, werden bald von der Zeche, bald von dem Arbeiter erhalten. Bei den Schichten, Gedingeschichten, in welchen der Gedingehäuer die übernommene Arbeit verrichtet, das G. herausschlägt, ist er nicht an Stunden gebunden. Wenn der Geschworne die Arbeit verdingt, untersucht er die Härte des Gesteins u. macht in dasselbe ein Zeichen, Gedingestufe, wornach er sich richtet, wenn er das G. abgibt od. abräumt, d.h. untersucht, ob die Arbeit vertragsmäßig vollbracht ist. Der Vertrag u. wie er erfüllt ist, wird in das Gedingebuch eingeschrieben. 3) Gehalt, Renten; vgl. Leibgedinge.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Gedinge — ist eine Form der Erbringung von Arbeitsleistung im Bergbau (eine Art Akkordarbeit) oder in der Landwirtschaft. In einigen Branchen wird auch heute noch nach dem Prinzip des Gedingelohns bezahlt. So hat erst am 25. Februar 2010 das… …   Deutsch Wikipedia

  • Gedinge — heißt eine in Akkord gegebene Bergarbeit, deren Bezahlung sich nach der wirklich erzielten Leistung richtet, ohne Rücksicht auf die dabei zugebrachte Zeit. Das Gedingelohn wird beim Längen oder Meiergedinge nach der Länge der ausgefahrenen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gedinge — Gedinge, im Bergbau und Hüttenwesen Bezeichnung für Akkord (Gedingelohn = Akkordlohn) …   Lexikon der gesamten Technik

  • Gedinge — Gedinge,das:⇨Akkord(2) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Gedinge — Ge|dịn|ge 〈n. 13〉 1. 〈Bgb.〉 Akkordlohn 2. = Gesinde [<ahd. gidingt „Übereinkunft, Vertrag, Versprechen, Bedingung“; zu ahd. dingon; → dingen] * * * Ge|dịn|ge, das; s, [mhd. gedinge, ahd. gidingi = Vertrag, zu: dingōn, ↑ dingen] (Bergmannsspr …   Universal-Lexikon

  • Gedinge — eine Form der Erbrinnung einer Arbeitsleistung als Vertragsbedingung oder in Absprache; z.B. wurden früher Mägde und Knechte in der Landwirtschaft über einen bestimmten Zeitraum für eine vorher abgesprochene Arbeitsleistung eingestellt. Der… …   Hunsrückisch-Hochdeutsch

  • Gedinge (1), das — 1. Das Gedinge, des s, plur. ut nom. sing. von dem Zeitworte dingen, der Vertrag über den Preis einer Waare oder einer Arbeit. Ein Gedinge über eine Arbeit machen, einem eine Arbeit im Ganzen verdingen, zum Unterschiede des Tagelohnes. Der… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gedinge (2), das — 2. Das Gedinge, des s, plur. car. ein wiederhohltes oder anhaltendes Dingen oder Handeln, im verächtlichen Verstande. Ist das nicht ein Gedinge …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gedinge — Ge|dịn|ge, das; s, (Akkordlohn im Bergbau) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Werkstättendienst — Werkstättendienst. Inhalt: I. Einteilung und Zweck der Werkstätten. – II. Gliederung der Werkstättenverwaltung: a) Zentralstellen; b) örtliche Verwaltung der Hauptwerkstätten; c) örtliche Leitung der Betriebswerkstätten. – III. Wirtschaftsführung …   Enzyklopädie des Eisenbahnwesens

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