Gehre

Gehre

Gehre, 1) (Gehrung), die schräge Richtung eines Körpers; daher Gehrenziegel, schräge Ziegel, wie sie auf Thurm- u. Walmdächern gebraucht werden; 2) insbesondere bei Tischlern, Glasern etc. die schräge Richtung, unter welcher zwei Fronten zusammenstoßen; die Gehrlinie halbirt gewöhnlich den Winkel, unter welchem die Kanten sich schneiden; ist dieser selbst ein rechter, so heißt die Gehrung eine gerade, ist er nicht ein rechter, z.B. an sechsseitigen Säulen, so heißt die Gehrung eine schiefe. Zur Verfertigung dienen das Gehrmaß od. Gehrholz, eine Art von Anschlagelineal; ferner die Gehrlade, die Gehrungsschneidelade u. der Gehrhobel. Gehreifen nennt man auch einen etwas großen rechtwinkeligen Geißfuß, zum Anzeichnen der Gehrung; 3) (Gehrwende), ein Stück Feld, das an einem od. beiden Enden spitz zuläuft; daher Gehrenzehnt, der von einem G. gegebene Zehent; 4) (Näht.), so v.w. Zwickel; 5) Falte od. der Theil eines Kleides, wo die meisten Falten sind; 6) spitziges Stück Leinwand, an die Segel genäht, um sie an einer Seite breiter zu machen; 7) die Wachsscheibe eines Bienenstockes.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Gehre — (Gehrung) heißt das Zusammentreffen zweier Flächen oder Körper unter irgend einem Winkel (Gehrungswinkel), z. B. an Gesimsen. Gerade ist die G., wenn die Schnittlinie, bez. Schnittebene den Gehrungswinkel halbiert, wie dies der Fall ist, wenn… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gehre — Gehre, Gehrung, das Zusammentreffen zweier Flächen unter einem rechten (gerade G.) oder einem spitzen oder stumpfen Winkel (schiefe G.) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Gehre — Gehre, eine schmal nach unten zu laufende Fläche; bei Tischlern u.s.w. die schräge Fläche von 45 Grad, daher Gehrhobel, Gehrmaß …   Herders Conversations-Lexikon

  • Gehre — Sf (auch Gehren m.) Kleiderschoß, keilförmiges Stück per. Wortschatz reg. (8. Jh.), mhd. gēr(e) m., ahd. gēro m. Stammwort. Aus g. * gaizōn m. Spitziges, Keilförmiges , auch in ae. gār m. Stück Zeug , anord. geirer m. dreieckiges Zeugstück ,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Gehre — Ludwig Gehre (* 5. Oktober 1895 in Düsseldorf; † 9. April 1945 im KZ Flossenbürg) war ein Offizier und als Widerstandskämpfer an den Vorbereitungen eines Attentats gegen Hitler beteiligt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Kontaktmann der Verschwörer …   Deutsch Wikipedia

  • Gehre — Geh|re1 〈f. 19〉 = Gehrung Geh|re2 〈f. 19〉 Fischspieß od. gabel * * * 1Geh|re, die; , n [↑ 2Gehre] (Technik): Gehrung. 2Geh|re, die; , n, Gehren …   Universal-Lexikon

  • Gehre (1), die — 1. Die Gehre, plur. die n, ein nur in einigen Gegenden, z.B. in der Mark Brandenburg, übliches Wort, die Wachscheiben in einem Bienenstocke zu bezeichnen, welche in Niedersachsen Mahrten, an andern Orten Waben, das Rooß u.s.f. heißen. Dieses Wort …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gehre (2), die — 2. Die Gêhre, plur. die n. 1) Eine schräge Richtung, die Richtung eines Körpers, nach welcher er mit dem Horizonte einen spitzigen Winkel macht; ohne Plural, und nur bey den Werkleuten, welche dieses Wort auch Göhr, Göhre sprechen. S. Gehrung. 2) …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Gehre — 1. Auf eine Kurzform von Rufnamen, die mit dem Namenwort ger gebildet sind (i.A. Gerhard), zurückgehende Familiennamen. 2. Wohnstättennamen für jemanden, der an einem keilförmigen Grundstück siedelte (zu mnd. gere »ein in eine Spitze auslaufendes …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Gehre — (n), Geere (n), Gere : fond de vallée Alsace …   Glossaire des noms topographiques en France

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