Gobelinstapeten

Gobelinstapeten

Gobelinstapeten, sehr feine künstliche, in der kaiserlichen Gobelinsfabrik zu Paris verfertigte gewirkte Tapeten. Die Gobelinsfabrik wurde schon im 16. Jahrh., unter Franz I., begründet u. zwar auf der Stelle der Rue Mouffetard, wo sie sich noch befindet. Damals erkaufte ein geschickter Färber, Gilles Gobelin, den Platz am Bievrebach u. legte dort Färbereien in Wollen- u. Tuchfabriken an, zeichnete sich auch durch einen sehr guten Scharlach, den er lieferte, aus. Seine durch Fleiß reich gewordenen Kinder setzten sein Etablissement fort, verkauften es aber später, u. deren Käufer, die Canayes, legten auch eine Tapetenfabrik an, die ein Holländer Oduck u. dessen Werkmeister Jean Liondson fortsetzten. Später kaufte Colbert dieselbe für den Staat u. ließ sie erweitern, u. wegen der früheren Besitzer wird sie noch jetzt nach den Gobelins benannt. Über das Nähere der G. s. Hautelissetapeten. Später gaben die Gobelins ihr Gewerbe auf u. traten geadelt in den Staatsdienst. Antoine Gobelin, Marquis von Brinvilliers, Gemahl der berüchtigten Giftmischerin dieses Namens, war aus dieser Familie.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Teppiche — [1] (tapis, carpets), gemusterte Gewebe zum Belegen der Fußböden (Fußteppiche) und zum Behängen der Wände (Wandteppiche, Tapeten). Die Fußteppiche sind entweder abgepaßt oder werden in langen Stücken verfertigt, woraus man nachher die Bedeckung… …   Lexikon der gesamten Technik

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