Grabfeld

Grabfeld

Grabfeld, Gau des alten Frankenlandes zwischen dem Thüringerwald, oberen Main, Vogelsgebirge u. dem Spessart; zerfiel in das westliche G. (Buchonia, das ehemalige Fürstenthum Fulda) u. das östliche G. (von Schweinfurt bis Bamberg u. an den Thüringerwald), welches wieder aus dem eigentlichen Grabfeld u. einzelnen Untergauen, wie dem Tullifeld, Saalgau u.a. bestand. Das G. wird zuerst 739 genannt; es stand seit dieser Zeit unter mehreren, einander theils bei-, theils untergeordneten Grafen, von denen die im östlichen G., aus dem Agilolfinger Herzogsstamme entsprossen, im 8. u. Anfang des 9. Jahrh. die angeseheneren waren; neben diesen erhoben sich unter den letzten Karolingern Vorfahren der Grafen von Henneberg, die Popponen, als Herzöge des Tullifelds u. auch des G-s; als Gaugrafen des G-s werden ferner genannt zu Anfang des 10. Jahrh. die Babenberger, seit Mitte des 10. Jahrh. die konradinischen Grafen, seit Anfang des 11. die Markgrafen von Schweinfurt. Nach dem Absterben dieser brachte eine Erbtochter 1057 die Besitzungen im G. an die Herzöge von Meran, u. von diescu kamen sie wiederum durch Heirath um die Mitte des 12. Jahrh. an den Grafen Poppo von Henneberg; neben den Hennebergern besaßen aber nach Auflösung des Herzogthums Franken noch andere Herren selbständige Territorien im G., wie die Grafen von Wildberg, Wolfsbach, Rieneck u.a., so daß das Hochstift Bamberg, dem die Gaugerichtsbarkeit über das G. gehörte, nie ein allgemeines Gaugericht durchführen konnte. Vgl. Gelißker, Geschichte des Gaues G., Kob. 1801–1803.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Grabfeld — Grabfeld, alter Gau in Franken zwischen dem Thüringer Walde, dem Vogelsgebirge, dem Spessart und dem obern Main, teilte sich in einen westlichen, das sogen. Buchonia mit den Hauptorten Fulda und Hersfeld, und in einen östlichen Teil, der das… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Grabfeld — Grabfeld, altdeutscher Gau in Franken, zwischen Werra, Rhöngebirge, oberm Main, Itz und Thüringer Wald, im Mittelalter zwischen Grafsch. Henneberg, den Stiftern Würzburg, Bamberg, Fulda und Hersfeld geteilt …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Grabfeld — Grabfeld, altdeutscher Gau in Franken, später unter den Grafen von Henneberg, den Bisthümern Bamberg und Würzburg stehend …   Herders Conversations-Lexikon

  • Grabfeld — Grabfeld,   nördlichster Abschnitt des fränkischen Gäulandes (Mainfranken), in Bayern und Thüringen, am Oberlauf der Fränkischen Saale, zwischen der südlichen Rhön und den Haßbergen, durchschnittlich 330 440 m über dem Meeresspiegel;… …   Universal-Lexikon

  • Grabfeld — Lage des Grabfelds: früher war es etwa das Gebiet der Karte im Dreieck Bayern−Hessen−Thüringen, heute nur der hell markierte Bereich im bayerisch thüringischen Grenzgebiet Das Grabfeld oder der Grabfeldgau ist eine im Grenzbereich Südthüringens… …   Deutsch Wikipedia

  • Grabfeld — The Grabfeld is a region in Germany, on the border between Bavaria and Thuringia. It is situated southeast of the Rhön Mountains. Its highest elevation is 679 m (Gleichberge). The Grabfeld gave its name to the Bavarian district Rhön Grabfeld and… …   Wikipedia

  • Grabfeld — Sp Grãbfeldas Ap Grabfeld L kraštovaizdis PR Vokietijoje …   Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė

  • Grabfeld (Gemeinde) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Grabfeld-Formation — Lithostratigrafie der Keuper Gruppe im Germanischen Becken Die Grabfeld Formation (ältere Begriffe sind Gipskeuper oder Unterer Gipskeuper und Salzkeuper) ist eine lithostratigraphische Formation des Mittleren Keupers in der Germanischen Trias.… …   Deutsch Wikipedia

  • Grabfeld, Thuringia — Infobox Ort in Deutschland Name = Grabfeld image photo = Wappen = lat deg = 50 |lat min = 27 |lat sec = 0 lon deg = 10 |lon min = 26 |lon sec = 0 Lageplan = Bundesland = Thüringen Landkreis = Schmalkalden Meiningen Höhe = 340 370 Fläche = 110.70… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”