Griesinger

Griesinger

Griesinger, 1) Georg Friedrich, geb. 1734 in Marschalken Zimmern, wurde 1764 Pfarrer bei St. Leonhard in Stuttgart, 1786 Consistorialrath u. Diaconus bei der Stiftskirche daselbst, 1791 Abt in St. Georgen, 1804 Probst, trat 1822 in Ruhestand u. st. 1828; er schr.: Die Vortheile eines frühzeitigen Todes des Gerechten, Stuttg. 1777; Neue Morgen- u. Abendgebete, ebd. 1792; Einleitung in die Schriften des Neuen Bundes, ebd. 1799; Über den Pentateuch, Tüb. 1806; Neue Ansicht der Aufsätze im Buch Daniel, ebd. 1815; Prüfung des gemeinen Begriffs von dem übernatürlichen Ursprung der prophetischen Weissagungen, ebd. 1818; Theologia dogmatica c. in itio theolog. moralis, ebd. 1825 f.; er gab auch die Bibel, Stuttg. 1824, heraus. 2) Ludwig Friedrich, geb. 1767 in Stuttgart, war erst Kanzleiadvocat das., wurde 1804 Stadtconsulent, bis 1807 Director des Consulentencollegiums, später Professor der Rechte in Tübingen u. Mitglied der württembergischen Kammer; er starb den 22. Februar 1845 in Tübingen u. schr.: Theoretischer Beweis, daß das Anwachsungsrecht bei der Personaldienstbarkeit des Usus stattfinden könne, Stuttg. 1792; Von der Verbindlichkeit der Verträge nach allgemeinen Grundsätzen etc., Tübingen 1793; Commentar über das Württembergische Landrecht, Ulm 1793–1809, 10 Bde.; Sachregister dazu, Stuttg. 1830; Geschichte u. neue Theorie der Suität, ebd. 1807; Über die Justizorganisationen der neueren Zeit etc., Tüb. 1820; Der Büchernachdruck aus dem Gesichtspunkte des Rechts, der Moral u. Politik betrachtet, Stuttg. 1822; Über den rechtlichen Werth der Lehnhofsobservanzen etc., ebd. 1825. 3) Georg Augusta. G., geb. 1769 in Stuttgart, königlich sächsischer Legationsrath in Wien, wurde 1819 in den Adelstand erhoben, 1828 Geheimer Legationsrath u. st. den 9. April 1845 in Wien. Er schr.: Berichtigung der Zweifel Hanemanns über die Stimmenmehrheit bei Criminalurtheilen, Wien 1802; Denkwürdigkeiten aus der Geschichte der österreichischen Monarchie, ebd.[649] 1804; Biographische Notizen über J. Haydn, Lpz. 1811; Apologie de Frédéric Auguste, Roi de Saxe, Nürnb. 1814 etc.; u. übersetzte ins Lateinische Schillers Wallensteins Lager, Tüb. 1830. 4) Karl Theodor, geb. 1809 zu Kirnbach bei Hornberg im badischen Schwarzwalde; war von 1832–33 Pfarrgehülfe in Trossingen, Oberamts Tuttlingen; von da bis 1835 Decanatsvicar in Freudenstadt auf dem Schwarzwalde. 1835 bat er um Urlaub u. lebte in Stuttgart, wo er 1840 eine Buchhandlung gründete; er schr.: Wegweiser durch Heilbronn, Stuttg. 1837; Weltgeschichte für die Jugend, ebd. 1837; Silhouetten aus Schwaben, Heilbr. 1838; Humoristische Bilder aus Schwaben, ebd. 1839; Die letzten Zeiten der Grävenitz, ebd. 1839; Stuttgart am 8. Mai, Stuttg. 1839; Satyrische Briefe über Altes u. Neues, ebd. 1840; Ida, Gräfin von Salmandingen, ebd. 1840; Skizzenbuch, ebd. 1840 etc. Gab heraus die Zeitschrift: Der Schwäbische Humorist, Stuttg. 1839–41, 3 Jahrg., u. Universallexikon von Württemberg, Hechingen u. Sigmaringen, ebd. 1840.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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