- Hinterindien
Hinterindien (Hinterindische Halbinsel, Halbinsel jenseits des Ganges), die große Halbinsel im Süden von Asien, zwischen dem Bengalischen Meerbusen u. der Straße von Malacca einer- u. den Meerbusen von Siam u. Tonkin andererseits, nordwestlich an Vorderindien, nördlich an Tibet u. nordöstlich an China grenzend; erstreckt sich von 1° bis 27° nördl. Br. u. von 108° bis 127° östl. L. (nach Ferro); 38,000–40,000 QM., 36–40 Millionen Ew. Flüsse: Irawaddy, Brahmaputra, Cambodscha, Menam, Thalnyau u.a., mehrere Kanäle; Gebirge: Fortsetzung des Himalaya, als Anapektomiu, Garrow, Mugg Yomadung; Vorgebirge: Negrais, Romania, Cambodscha, Padaran, Varela u.a.; Producte sind die von Vorderindien, bes. Elfenbein, Schiffsbauholz, Zinn, Rubinen, guter Reis; Einwohner: Birmanen, Malaien, Siamesen u.a., meist mit eigenen Sprachen. Industrie unbedeutend, nur etwas Baumwollen- u. Seidenfabrikation, Handel fast gänzlich in den Händen der Europäer. Der Religion nach sind die Eingeborenen: Buddhisten, Brahmaisten u. Moslems. Regierungsform: monarchisch-despotisch. Der politischen Eintheilung nach zerfällt H. in: a) Britisches H. (Arracan, Pegu u. Tenasserim), b) Birma, c) Siam, d) Annam mit Cambodsche, e) die Halbinsel Malacca, theils britisch, theils zu Siam gehörig, theils in unabhängige Einzelstaaten zerfallend. Über das Nähere vgl. die genannten einzelnen Reiche. Ferner gehören noch zu H. die Inseln u. Inselgruppen Andaman, Mergui, Nikobar, Prinz Wales u.a. (Hinterindische Inseln), s.d. a.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.