- Hogarth
Hogarth (spr. Hohgarßh), William, geb. 1697 in London; lernte bei einem Silberschmied Kupferstechen, stach Kupfer für Buchhändler, legte sich dann mit wenig Glück auf Porträtmalen, glücklicher war er mit den Entwürfen kleiner Familien- u. Gesellschaftsstücke u. wurde zunächst durch seine Blätter zu Butler's Hudibras bekannt. Hierdurch wurde er gewöhnt, das Auffallende im Leben aufzufassen u. auf dem Nagel mit Bleistift zu entwerfen, was er dann später zu größeren, meist satyrischen Compositionen benutzte. Sein erstes Werk dieser Art war der Weg einer Buhlerin, in sechs Blättern; dann folgte Das Leben eines Liederlichen, in acht Blättern, Die Punschgesellschaft, Die vier Tageszeiten, Der unglückliche Dichter, Schauspielerinnen in einer Scheune, Der wüthende Musikant (1741), Die Wahl eines Parlamentsmitgliedes (1755), in vier Blättern, Die Heirath nach der Mode (letztere in sechs Ölgemälden in der Nationalgallerie in London), Die Zeitläufe (1762) u.a.m. Seine Werke erregten Aufsehen, sie wurden studirt, erklärt, nachgestochen (u.a. von Riepenhausen), von Trusler, Ireland (Lond. 1791–98, 3 Bde.), Cook (Lond. 1802, 2. A. 1808, 3 Bde.), Nichols u. Steevens erläutert u. endlich von Lichtenberg, Gött. 1794–1831, 13 Bde., meisterhaft commentirt. Sein letztes Werk war Das Ende aller Dinge, worin er alles Zerfallende untergehend darstellte; vier Wochen darauf st. er 1764 in Leicesterfields; er schr.: Zergliederung der Schönheit, Lond. 17637 eine neue Ausgabe von H-s Werken in 130 Blättern wurde 1820–1822 unter Nichols Leitung in London veranstaltet; andere in Leipzig (3. Aufl. 1841) u. Stuttg. (1839 f.).
Pierer's Lexicon. 1857–1865.