- Igel [1]
Igel, 1) (Erinaceus L.), Gattung aus der Unterordnung der insectenfressenden Raubsäugethiere; hat zwei längere u. vier kürzere Vorderzähne, oben zwei, unten einen Eckzahn, spitzige Schnauze, mit Stacheln u. vermischten Haaren besetzten Leib, kleine Augen, schläft bei Tag u. den Winter hindurch, frißt Obst, Getreide, Wurzeln, kleine Thiere, selbst Maulwürfe, ja spanische Fliegen u. die Kreuzotter (den Kopf zuerst), ohne daß es ihm schadet; Lebensart u. Fährte wie der Dachs; schützt sich gegen den Feind durch Zusammenrollen in eine (stachelige) Kugel; Arten: Gemeiner I. (E. europaeus), 11 Zoll lang, 5 Zoll hoch, kurzöhrig, mit weiß u. schwarzbräunlich geringelten Stacheln am Unterleibe mit gelblichen Haaren; Hundeigel, mit kürzerer, ist der junge Igel, Schweinigel mit längerer Schnauze, der alte, in Wesen u. Fährte, wie ein kleiner Dachs; gräbt sich einen Fuß tiefe Höhlen, unter Baumwurzeln od. Gesträuch, füttert sie mit Gras, Stroh, Laub u. dgl., schläft in derselben zusammengerollt, bis zum Mai; lebt in Gärten, Laubhölzern; rollt sich angegriffen zusammen, stinkt, wirft 4–6 warzige Junge; wird als Hausthier gegen Mäuse gebraucht. Die Haut dient als Hechel. Der I. lebt in der alten Welt, sein Fleisch wird in einigen Gegenden, in Spanien bes. zur Fastenzeit, gegessen, doch schmeckt es nur im Herbst leidlich. Sonst wurde das Fleisch auch zu Pulver verbrannt, als Arznei gebraucht; Langöhriger I. (E. auritus), in Ägypten u. Asien; hat längere Ohren, kürzere Stacheln; Echinogale (E. Wagn., Echinops Mart.), eine Gattung I. mit nur 4 Schneide- u. 5 Backenzähnen oben u. unten; Art: Sokinah (E. Telfairi Wagn.), auf Madagascar, Länge 5 Zoll 2 Linien. 2) Auch so v.w. Blutegel.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.