- Junipĕrus
Junipĕrus (J. L.), Pflanzengattung aus der Familie der Cupressineae, Diöcie, Monadelphie L.; Blüthen zweihäusig, die männlichen in Kätzchen, 4–7 einfächerige Staubbeutel, auf dem unteren Rande einer eiförmigen, schildförmigen Schuppe eingefügt; weibliche Blüthen zu drei endständig, von einer fleischigen, dreispaltigen, aus drei zusammengewachsenen Kätzchenschuppen gebildeten Hülle umgeben, frei, aufrecht; Samen mit einer knöchernen, nußartigen Samenhaut bedeckt, in der vergrößerten, fleischigen Zapfenbeere verborgen; Arten: J. communis (Wachholder), gemeiner Strauch od. niedriger Baum auf Bergen, welcher die Wachholderbeeren (s.d.) gibt u. dessen Holz (Lignum juniperi) in Apotheken zu Holztränken dient. Das unter der Rinde bisweilen sich befindende Harz war sonst als Deutscher Sandarakin den Apotheken vorräthig; J. sabina (Sade od. Sevenbaum), in Südeuropa u. dem Morgenland heimisch, häufig angepflanzt; man hat eine Spielart mit spitzigen, abstehenden, an drei Linien langen Blättern (J. s. cupressifolia) u. eine mit viel kürzeren, anliegenden, stumpfen Blättern (J. s. tamariscifolia). Die getrockneten Zweige sind als Herba sabinae officinell, riechen durchdringend widerlich, schmecken unangenehm, harzig, bitter, enthalten ein ätherisches Öl (s. Sadebaumöl), wirken sehr erhitzend u. bluttreibend, werden daher gegen Amenorrhöe, auch wohl als Abortivmittel, äußerlich aber bei bösartigen Geschwüren, Knochenfraß etc. gebraucht; Zwergwachholder (J. nana), strauchig, liegend, Blätter zu drei einwärtsgekrümmt lanzettlich lineal; Beeren eiförmig, bereist; an felsigen Orten der Alpen u. Voralpen; Großbeeriger Wachholder (J. macrocarpa), an rauhen Orten in Südeuropa; J. bermudiana (Bermudische Ceder), sehr starker Baum auf den Bermudischen Inseln, mit röthlichem, wohlriechendem, zu Tischlerarbeiten, zum Bekleiden der Bleistifte etc. gebrauchtem Holze; J. thurifera, in Spanien u. Portugal heimisch, liefert, sowie J. lycia, in Südeuropa u. Kleinasien ein dem Weihrauch ähnliches Harz; J. oxycedrus L., dem Wachholder ähnlicher Strauch in Südeuropa; aus dessen Holze bereitet man das Cadeöl (s.d.); J. virginiana (Virginische Ceder), gerader, bis 50 F. hoher Baum, im südlichen Nordamerika, bei uns in Gartenanlagen; das röthliche, wohlriechende Holz wird zu Bleistiften, die Zweige in der Medicin wie die des Sadebaumes gebraucht. Am Stamm entstehen durch den Stich eines Insectes die Cederäpfel, s.d.; J. phoenicea, in Südeuropa, der Levante etc., kleiner Strauch, mit zu drei gestellten Nadeln. Das Harz, wird wie Weihrauch benutzt.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.