- Klippfisch
Klippfisch, 1) (Chaetodon L.), Gattung der Schuppenflosser aus der Ordnung der Brustflosser u. der Abtheilung der Stachelflosser; Schuppen stark, auch die ungetheilte Rückenflosse u. die Schwanz- u. Afterflosse bekleidend; Körper hoch, stark zusammengedrückt, scheibenförmig; Mund klein, mit mehreren Reihen seiner Zähne; ausgezeichnet durch schöne Farben; Aufenthalt meist an felsigen Ufern; Fleisch wohlschmeckend. A) Eigentlicher K. (Chaet. Cuv), Körper elliptisch, Schnauze vorragend, Vordeckel bei vielen gekerbt, Zähne borstenartig, klein, Rücken- u. Afterflosse nach hinten sehr verlängert; Arten: a) Bandirter K. (Ch. striatus, Ch. Zebra), gelb, mit drei braunen, halbkreisförmigen Bändern; b) Borstentragender K. (Ch. setifer), gelb, mit schiefen, rothen Streifen, über dem Kopf eine schwarze, weiß eingefaßte Binde, lange borstenartige Flosse; c) Halfterfisch (Soldat, Ch. capistratus), hellviolett, sparrig braun gestreift, durch die Augen ein brauner, weißgesäumter Streif; sehr gemein in Westindien, nur 3 Zoll lang; d) Gestreifter K. (Ch. [583] vittatus), gelb, mit drei schwarzen Längsbändern; geschätzt auf den Molukken. B) Spritzfische (Toxotes), s.d. C) Kutscher (Heniochus Cuv.). Schnauze kurz, vierter Strahl der Rückenflosse oft um doppelte Körperlänge verlängert, Körper sehr hoch; Art: Tafelfisch (H. chaetodon od. macrolepidotus), sehr hoch, silberweiß, auf der Schnauze u. zwischen den Ohren schwarz, zwei schwarze breite Binden auf dem Leibe; in Ostindien sehr beliebt. D) Zanclus Commers., Art: Seereiher (Abgottsisch, Hen. cornutus.), bläulich, silbern, durch das Auge geht eine schwarze Binde, einige Flossen schwarz, über dem Auge ein kleines Hörnchen. Den Namen Abgottsisch soll er haben, weil er von den maurischen Fischern wegen eines angeblichen Halbmondes auf den Rückenflossen verehrt wird. E) Ritterfisch (Ephippus Cuv.), Rückenflosse zwischen dem stacheligen u. weichen. Theile tief ausgeschnitten; ein Theil der Stachelflosse kann sich in eine Furche zurücklegen; Arten: a) Eph. gigas, 11/2 Fuß lang u. hoch, bräunlichgrau, häufig in Südamerika; b) Gemeiner Ritterfisch (Eph. Faber), silberblau, sechs blaue Querbänder; in Brasilien. F) Drepane Cuv., mit langen zugespitzten Brustflossen; Art: Drepane punctatus, aus Indien. G) Scatophagus Cuv., kleinschuppig, in der Afterschuppe vier Stacheln; Art: Strontfisch (Kothfisch, Scatoph. argus), 1 F. lang, grünlichsilbern, braun tüpfelig, aus Ostindien; soll begierig nach menschlichen Excrementen sein. H) Stiersisch (Taurichthys Cuv.), den Rittersischen ähnlich, über jedem Auge ein spitziges krummes Horn; Art: Bunter Stierfisch (Taur. varius), in Ostindien, schmackhaft. I) Holacanthes Lacép., Kiemendeckel gezähnelt, unten mit einem starken Stachel versehen; Arten: Kaiserfisch (Holac. imperialis), in Japan, 1 Fuß lang, gelb, mit blauen Längsstreifen; außerordentlich schmackhaft; Gewimperter K. (H. ciliaris), Schuppen gewimpert, schön gezeichnet, aus dem Mexicanischen Meerbusen; H. tricolor, dreifarbiger K. K) Kuchenfisch (Pomacanthus Cuv.), hochgebaut, Rückenflossen klein, Kiemendeckel mit Stacheln; Art: P. paru, schwarz, Schuppen mit gelbem Querstrich. L) Gichtfisch (s.d.). Man rechnet wohl auch hierher die Gattungen: Osphromenus, Trichogaster (Haarbauch) u. Stachelfuß (Monodactylus), Psettus Commers., Bauchflossen mit einem einzigen Stachel; Arten: Ps. rhombeus (Scomber rh.), hochgebaut; Ps. falciformis, After- u. Rückenflossen sichelförmig. Einige findet man als Abdrücke u. Versteinerungen aus der Urwelt. 2) der auf Klippen getrocknete Kabeljau, s.d.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.