- Knyphausen
Knyphausen, 1) so v.w. Kniphausen; 2) (Innhausen u. K.), der Reformirten Confession folgende, uralte ostfriesische Dynastenfamilie, welche gegenwärtig in Ostfriesland u. im Fürstenthum Lüneburg angesessen ist, 1588 in den Reichsfreiherrn- u. 1816 in den Grafenstand erhoben wurde; 1) Freiherr Dodo, geb. 1583, zeichnete sich als schwedischer Generalfeldmarschall im Dreißigjährigen Kriege aus u. erhielt vom König Gustav Adolf Stadt u. Amt Meppen in Westfalen als erbliches Eigenthum; er war mit Anna geb. v. Schade vermählt u. st. 1635. 2) Freiherr Friedrich Ernst, Urenkel des Vorigen, war erst Kammerherr des Königs Friedrichs I. von Preußen, wurde Präsident der amerikanischen Handelsgesellschaft, Ministerresident beim Westfälischen Kreise, Commandeur eines Marinebataillons, später Oberpostdirector in Berlin, wirklicher Geheimer Kriegs- u. Staatsminister u. seit 1733 Präsident des französischen Conseils in Berlin. Mit den Brüdern Edzard Moritz (st. 1824), welcher 1816 in den hannöverschen Grafenstand erhoben wurde, u. Karl Gustav (st. 1841) theilte sich die Familie in ein gräfliches u. ein freiherrliches Haus. A) Gräfliches Haus, dessen Chef seit 1834 auch erbliches Mitglied der ersten hannöverschen Kammer ist. Jetziger Chef ist: 3) Graf Karl, Sohn des 1824 verstorbenen Grafen Edzard Moritz, geb. 1784, hannoverscher wirklicher Geh. Rath u. außerordentliches Mitglied des Staatsraths, sowie Gesandter in Berlin u. Dresden, vermählt seit 1821 mit Luise, geb. Gräfin v. Kielmansegge; sein älterer Sohn Edzard, 1827 geboren, ist hannöverscher Landrath des Kreises Anrich. B) Freiherrliches Haus, dessen Chef ist: 4) Freiherr Dodo Alexander Karl August Moritz, Sohn des 1854 verstorbenen preußischen Obersten Freiherrn Moritz, geb. 1835, ist preußischer Lieutenant im 8. Husarenregiment.
Pierer's Lexicon. 1857–1865.