Paccanaristen

Paccanaristen

Paccanaristen, die vereinigten Mitgliederzweier religiöser Gesellschaften zum Zwecke der Erneuerung des aufgehobenen Jesuitenordens; die eine, gestiftet 1794 bei Löwen von dem Exjesuiten Charles de Broglie, Abbe de Tournely u. Abbe Pey unter dem Namen einer Gesellschaft des heiligen Herzens (Congregation du sacré coeur), mit Hülfe des Abbe Beck u. des Canonicus Binder in Lautershofen bei Augsburg nach Deutschland verbreitet u. in Göggingen aufgenommen, durch die Franzosen nach Passau u. von da nach Neudorf bei Wien (1796) vertrieben, unter dem Schutz des Cardinals Migazzi u. der Erzherzogin Marianne nach Hagenbrunn verpflanzt u. in Prag mit einer neuen Anstalt versehen (1798). Die andere Genossenschaft gründete Nicolaus Paccanāri in Verbindung mit Exjesuiten unter dem Namen einer Gesellschaft des Glaubens in der Nähe von Spoleto. Beide Congregationen wurden am 18. April 1799 in Wien unter dem letztern Namen vereinigt, in Dillingen, Cremona, Este mit Häusern, in England, Holland u. Frankreich mit Colonien bereichert u. 1800 in Rom aufgenommen, geriethen aber mit den alten in Rußland 1801 wieder erstandenen Jesuiten wegen der Vereinigung in Streit u. traten nach u. nach bis 1814 sämmtlich zu den Jesuiten zurück.


Pierer's Lexicon. 1857–1865.

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  • Paccanaristen — hießen die Mitglieder der von Nikolaus Paccanari (geb. um 1760, zuletzt verschollen) 1797 in Caravita gestifteten »Gesellschaft vom Glauben Jesu«, die auf den Wunsch des Stifters von Pius VI. 1799 mit der in Hagenbrunn bei Wien ansässigen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Paccanaristen — Paccanaristen, 1799 zu Spoleto von Nicol. Paccanari gestiftete und mit der von belg. Jesuiten 1794 begründeten Société du Sacré Cœur vereinigte Kongregation zum Ersatz für den aufgelösten Jesuitenorden, in dem sie 1814 wieder aufging …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Paccanaristen — Paccanaristen, s. Baccanaristen …   Herders Conversations-Lexikon

  • Jesuiten — (Jesuiter, Gesellschaft Jesu) Orden regulirter Geistlicher. I. Geschichte des Ordens von der Stiftung 1539 bis zur Auflösung 1773. A) Die Stiftung. Ignaz von Loyola (s.d.), verwundet bei der Vertheidigung von Pampelona 1521 u. aufgeregt durch… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Jesuitenverbot — Mit Jesuitenverbot wird insbesondere der in der katholischen Kirchengeschichte einzigartige Vorgang bezeichnet, bei dem der Papst Clemens XIV. 1773 den stärksten Orden aufhob und dem Papsttum damit eine wichtige Stütze raubte. Daneben sind noch… …   Deutsch Wikipedia

  • Väter — Väter, 1) so v.w. Apostolische Väter; 2) so v.w. Kirchenväter; 3) die Glieder mehrer Orden, so: V. des guten Sterbens, so v.w. Agonizantenorden. V. des heiligen Nagels von Siena, so v.w. Congregation Philipps von Neri, s.d. 2). V. vom Glauben… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Baccanari u. Baccanaristen — Baccanari u. Baccanaristen, s. Paccanaristen …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Gesellschaft des heiligen Herzens Jesu — (franz. Société du Sacré Cœur), katholische Kongregation, die nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1794 zu Löwen von den ehemaligen Jesuiten Tournely, de Broglie und Pey in Erinnerung an das der Marie Alacoque (s.d.) widerfahrene Wunder… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Gesellschaft vom Glauben Jesu — Gesellschaft vom Glauben Jesu, s. Paccanaristen …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Jesuīten — (Gesellschaft Jesu, lat. Societas Jesu, daher die Abkürzung S. J.), geistlicher Orden, gestiftet mit dem Zwecke, sich nicht nur dem eignen Heil und der eignen Vollkommenheit, sondern auch der der Mitmenschen mit Gottes Gnade angelegentlich zu… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

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